Kinder in den vierten Klassen haben deutlich mehr Probleme beim Lesen

<p>Wie eine aktuelle Studie zeigt, können Viertklässler erheblich schlechter lesen als noch vor zwei Jahren. Pandemiebedingt ist die Lesekompetenz gesunken und gefährdet damit den Übergang auf weiterführende Schulen. Die Viertklässler des Jahres 2021 wiesen dabei eine essentiell schlechtere Lesekompetenz auf als Viertklässler im Jahr 2016, berichtet zeit.de am 15.03.22.</p> <p>Es wurden rund 4300 Grundschüler aus 111 Schulen der vierten Klassen auf ihre Lesekompetenz getestet. Alarmierendes Ergebnis: Den Schülern fehlt im Durchschnitt ein halbes Schuljahr. Dies ergab eine am Dienstag veröffentlichte repräsentative Untersuchung des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der Uni Dortmund. Die Ergebnisse seien alarmierend, es brauche umfassende Gegenmaßnahmen, sagte Studienleiterin Nele McElvany der Deutschen Presse-Agentur.</p> <p>"Die Lernrückstände beim Lesen von einem halben Schuljahr sind so massiv, dass man sie nicht mit Einzelmaßnahmen wie Nachhilfe-Unterricht auffangen könnte", betont die Bildungsforscherin und Direktorin des IFS. "Wir steuern auf ein großes Problem zu, dass sich durch die gesamte Schulzeit und bis hin zu nicht erfolgreichen Schulabschlüssen ziehen kann."</p> <p>Durch den wiederholten Wechsel von Präsenz-, Wechsel- und Distanzunterricht haben die Forscher in allen Gruppen der Viertklässler schlechtere Lesewerte festgestellt. Mädchen können im Schnitt weiterhin besser lesen als Jungen, die negativen Effekte der Pandemie sind bei beiden aber in gleichem Ausmaß festzustellen.</p> <p>Die Studie zeigt, dass die Schüler, die gut oder sehr gut lesen können durch den wiederholten Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht von 44 auf 37 Prozent gesunken ist. Parallel dazu stieg der Anteil der Schüler, die Probleme mit dem Lesen haben von 22 auf 28 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Das dieser Fakt Auswirkungen auf alle Schulfächer hat ist klar.</p> <p>Als logische Konsequenz dieser Studienergebnisse fordern die Forscher umfassendere Förderangebote, um die Lücke wieder zu schließen. Und das nicht nur an Grundschulen sondern auch an allen weiterführenden Einrichtungen.</p> <p>Aber es sollte auch allen Eltern klar sein, dass dieses Defizit nicht allein in den Schulen gelöst werden kann. Sondern mit viel Geduld und Zeit als eine tägliche Übung für zu Hause gesehen werden. Es ist bewiesen: Kinder die von klein auf vorgelesen bekommen, können später selbst angemessen lesen und haben bessere Noten.</p>