Kinder im Lockdown: Mehr Fernsehen – weniger Bewegung
(Aktion Kinder in Gefahr . DVCK e.V.) Der zweite Lockdown in Deutschland hat Kinder und Jugendliche zu unfreiwilligen Stubenhockern gemacht: Sie bewegen sich in der anhaltenden Schließungsphase weit weniger als im ersten Lockdown im Frühjahr2020. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Dieser aktuellen Studie zufolge nahm der Fernsehkonsum zu – proportional auch das Gewicht vieler Kinder.
Durchschnittlich 75 Minuten am Tag waren die beteiligten Kinder im Februar zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs oder joggten und nahmen Internet-Fitnessangebote wahr. Im vergangenen Frühling war die Bewegungsdauer mit täglich 166 Minuten mehr als doppelt so lang. Parallel verlängerte sich der Fernsehkonsum der befragten Kinder und Jugendlichen: Laut Studie saßen sie in diesem Februar 222 Minuten am Tag vor dem Bildschirm, 28 Minuten länger als im ersten Lockdown.
Kein Fußballtraining, kein Schwimmkurs, keine Judo-Stunden - durch den Lockdown fällt für 7,3 Millionen Kinder und Jugendliche der Vereinssport aus.
Rund die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in Deutschland kann durch die Corona-Pandemie und den deswegen verhängten Lockdown keinen Vereinssport ausüben. Dies teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Zu Beginn des Jahres 2020 waren insgesamt 7,3 Millionen Mädchen und Jungen bis zum Alter von 18 Jahren Mitglied in einem Sportverein. Vom Lockdown betroffen sind vor allem Mannschafts- und Hallensportarten sowie Fitness- und Kursangebote im Turnbereich.
Nicht nur die mangelnde Bewegung auch das Übergewicht macht den Kindern zu schaffen. Psychisch wie physisch sind sie stark betroffen und leiden wohl am meisten unter der Situation deren Ende ungewiss ist. Knapp 30 Prozent der befragten jungen Menschen zwischen vier und 17 Jahren seien nach eigenen Worten dicker geworden.
Ein Teufelskreis entsteht: Der Frust der Kinder steigt – die Motivation für Bewegung sinkt!