Kinder: Aktuelle Studie zeigt Auswirkungen durch Corona-Lockdown
(DVCK e.V. - Aktion Kinder in Gefahr) Seit einem Jahr hat die Corona-Pandemie schwere Auswirkungen auf das gesellschaftliche und soziale Leben. Kinder und Jugendliche sind durch die Krise besonders stark belastet. Sie sind einsam, haben Zukunftsängste und fühlen sich nicht ernst genommen. In den Medien werden Jugendliche ausschließlich als Regelbrecher dargestellt. Das entspricht nicht der Realität denn sie leiden unter der Situation und die Mehrheit hält sich an die Vorschriften!
Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann-Stiftung im ostwestfälischen Gütersloh ausgewertet. Befragt wurden im vergangenen November mehr als 7.000 junge Leute zwischen 15 und 30 Jahren.
Die Ergebnisse zeigen, dass Ihnen die Klubs fehlen. Die 18. Geburtstage, die sie mit ihren Freunden feiern dürfen. Die Abibälle, Abistreiche und Abifahrten. Es ist so vieles, worauf junge Leute in der Coronapandemie verzichten müssen. So viele Erfahrungen, die einer ganzen Generation, die gerade ins Leben und in die Selbstständigkeit starten will, momentan nicht erlaubt sind.
Fast zwei von drei Befragten fühlen sich einsam
Die neue Studie belegt: 61 Prozent der Befragten fühlen sich teilweise oder dauerhaft einsam. Ähnlich viele junge Menschen gaben an, psychisch belastet zu sein.
Für Anette Stein von der Bertelsmann-Stiftung aus Gütersloh zeigt die Studie, dass die jungen Leute nicht glauben, dass sich jemand für ihre Probleme interessiert. "Sie haben das Gefühl, sie müssen funktionieren und lernen. Und insbesondere bei Politik glauben sie nicht, dass die daran interessiert ist, wie es ihnen geht.“
Angst vor der Zukunft
Viele Jugendliche sind in Umbruchsituationen, haben vielleicht gerade ein Studium begonnen, eine Ausbildung begonnen, sind mit der Schule vielleicht gerade erst fertig. Und jetzt fragen sie sich: Gibt es den Job, den ich anstrebe in ein paar Jahren überhaupt noch?
Die Ergebnisse im Einzelnen:
- Knapp zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) geben an, psychisch belastet zu sein
- 69 Prozent haben Angst vor der Zukunft
- 61 Prozent fühlen sich einsam und
- rund ein Drittel (34 Prozent) hat finanzielle Sorgen.
- Jugendliche mit Geldsorgen fühlten sich häufiger psychisch belastet und einsam, äußerten häufiger Zukunftsängste als andere junge Menschen.
- Knapp zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) finden, dass sie während des zweiten Shutdowns nicht gehört worden sind. Während des ersten Shutdowns waren es 45 Prozent.
Mehr als die Hälfte der Jugendlichen (58 Prozent) sind der Meinung, dass den Politikerinnen und Politikern ihre Situation nicht wichtig sei. Corona habe die Probleme vieler junger Menschen verstärkt, sagt Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung. Es sei dringend nötig, auch ihre Sorgen ernst zu nehmen.