Kein Schutzraum: Cybermobber kommen in die Kinderzimmer
Mobbing im Internet kann besonders grausam und
folgenschwer sein. Denn Diffamierung, Hetze und entwürdigende Bilder sind
öffentlich, sichtbar für alle. Den Tätern wird es im anonymen virtuellen Raum
leicht gemacht.
Cybermobbing gehört zum Alltag vieler Kinder und Jugendlicher in Deutschland. „Mädchen werden gerne in die Schmuddelecke gestellt und als Schlampe diffamiert“, sagt Soziologin und Psychologin Catarina Katzer, Mitautorin einer umfassenden Studie zum Thema Mobbing im Netz. „Jungen werden oft als “Homosau“ fertiggemacht. Man versucht ihnen Pornos mit Männern anzuhängen“, schildert die Forscherin eines Kölner Instituts für Cyberpsychlogie.
Katzer betont, dass Cybermobbing viel schlimmer sein kann, als Mobbing auf dem Schulhof – im kleinen Kreis. Früher fühlten sich die Opfer zuhause sicher. Heute gibt es keinen Schutzraum mehr. Die Cybermobber kommen in die Kinderzimmer. Der Terror laufe über einen langen Zeitraum.
Etwa jeder fünfte Schüler hat in der repräsentativen Erhebung angegeben, schon einmal Opfer gewesen zu sein. Fast ebenso viele bekennen, dass sie bereits Täter waren. Das Phänomen Cybermobbing ist alles andere als ein Randthema, es betrifft viele, kommt in allen Schulformen und schon ab dem Grundschulalter vor. Andere Studien waren zuvor zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Viertel oder sogar ein Drittel aller Schüler in Deutschland schon einmal Cybermobbing erlebt haben.
„Das Schamgefühl, das Verletzt sein ist so schlimm wegen der großen Öffentlichkeit“, weiß Katzer. Sogar vermeintlich gelöschte, bloßgestellte Fotos von Partys tauchen irgendwo anders plötzlich wieder auf – manchmal Jahre später. Das macht die Opfer so hilflos und schutzlos. Sie fühlen sich blamiert, verlieren das Vertrauen, wollen die Schule wechseln, auch ihre Freundschaftsbegriffe ändern sich“.
Cybermobbing gehört zum Alltag vieler Kinder und Jugendlicher in Deutschland. „Mädchen werden gerne in die Schmuddelecke gestellt und als Schlampe diffamiert“, sagt Soziologin und Psychologin Catarina Katzer, Mitautorin einer umfassenden Studie zum Thema Mobbing im Netz. „Jungen werden oft als “Homosau“ fertiggemacht. Man versucht ihnen Pornos mit Männern anzuhängen“, schildert die Forscherin eines Kölner Instituts für Cyberpsychlogie.
Katzer betont, dass Cybermobbing viel schlimmer sein kann, als Mobbing auf dem Schulhof – im kleinen Kreis. Früher fühlten sich die Opfer zuhause sicher. Heute gibt es keinen Schutzraum mehr. Die Cybermobber kommen in die Kinderzimmer. Der Terror laufe über einen langen Zeitraum.
Etwa jeder fünfte Schüler hat in der repräsentativen Erhebung angegeben, schon einmal Opfer gewesen zu sein. Fast ebenso viele bekennen, dass sie bereits Täter waren. Das Phänomen Cybermobbing ist alles andere als ein Randthema, es betrifft viele, kommt in allen Schulformen und schon ab dem Grundschulalter vor. Andere Studien waren zuvor zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Viertel oder sogar ein Drittel aller Schüler in Deutschland schon einmal Cybermobbing erlebt haben.
„Das Schamgefühl, das Verletzt sein ist so schlimm wegen der großen Öffentlichkeit“, weiß Katzer. Sogar vermeintlich gelöschte, bloßgestellte Fotos von Partys tauchen irgendwo anders plötzlich wieder auf – manchmal Jahre später. Das macht die Opfer so hilflos und schutzlos. Sie fühlen sich blamiert, verlieren das Vertrauen, wollen die Schule wechseln, auch ihre Freundschaftsbegriffe ändern sich“.
Die Sensibilität für das Problem ist jedenfalls
gewachsen, stellt auch Psychologin Stephanie Pieschl von der Uni Münster fest.
„Immer mehr Jugendliche, Eltern, Lehrer und Pädagogen kennen den Begriff, aber:
Cybermobbing ist noch ein relativ junges Forschungsfeld. Die Schulen sollen
sich dem Problem nähern, denn die Schule ist der ideale Ort um besonders
präventiv gegen Cybermobbing vorzugehen“.
Pieschl zufolge kommt das Mobbing via Foto und Video zwar vergleichsweise selten vor, belastet die Jugendlichen aber besonders stark. Auch der Verrat von Geheimnissen kränke und verletze. „Viele berichten von Wut, Verzweiflung oder ähnlichen emotionalen Folgen und einige von ernsten psychologischen Folgen, wie depressiven oder suizidalen Gedanken oder psychosomatischen Problemen“.
Drastische Einzelfälle, bei denen sich völlig verzweifelte Jungen und Mädchen das Leben nahmen, haben viele Länder aufgeschreckt.
Die jugendlichen Opfer allein können es nicht schaffen, betont Katzer. „Die Kinder sind heute in Sachen Internet zwar sehr fit, aber ihnen fehlt die Lebenserfahrung. Das sich im Internet auch Mobber, Störenfriede, Sexualtäter und Menschen mit kriminellen Absichten tummeln, sei dem Nachwuchs oft nicht bewusst“.
Gerade auf Jungen und Mädchen in der Pubertät übten soziale Netzwerke wie Facebook auch deshalb große Anziehungskraft aus, weil sie sich dort selbst darstellen können. Viel geben daher Privates aller Art bekannt und teilen dazu noch ihre Passwörter mit anderen oder plaudern sie arglos aus.
Die Täter haben leichtes Spiel mit den angebotenen, oft intimen Informationen im Netz. Die Anonymität lasse sie hemmungsloser vorgehen. Manche nutzen gezielt fremde Mobiltelefone oder Accounts für ihre Attacken, sagt Katzer, die auch Fortbildungs- und Unterrichskonzepte für die Schulen zu dem Thema erarbeitet.
In der Praxis zeige sich, dass Freunde und Eltern wichtige Stützen für die Opfer sein können. Ein erfolgreicher Ansatz sind die jugendlichen Mobbingberater, also ältere Schüler, die Jüngeren erklären was passieren kann, wenn man ein Bikini-Foto postet.
Es gibt noch viel zu tun, betont die Expertin, denn dieses Thema wird uns alle noch lange beschäftigen und fordern.
Mit Material von Augsburger Allgemeine
Pieschl zufolge kommt das Mobbing via Foto und Video zwar vergleichsweise selten vor, belastet die Jugendlichen aber besonders stark. Auch der Verrat von Geheimnissen kränke und verletze. „Viele berichten von Wut, Verzweiflung oder ähnlichen emotionalen Folgen und einige von ernsten psychologischen Folgen, wie depressiven oder suizidalen Gedanken oder psychosomatischen Problemen“.
Drastische Einzelfälle, bei denen sich völlig verzweifelte Jungen und Mädchen das Leben nahmen, haben viele Länder aufgeschreckt.
Die jugendlichen Opfer allein können es nicht schaffen, betont Katzer. „Die Kinder sind heute in Sachen Internet zwar sehr fit, aber ihnen fehlt die Lebenserfahrung. Das sich im Internet auch Mobber, Störenfriede, Sexualtäter und Menschen mit kriminellen Absichten tummeln, sei dem Nachwuchs oft nicht bewusst“.
Gerade auf Jungen und Mädchen in der Pubertät übten soziale Netzwerke wie Facebook auch deshalb große Anziehungskraft aus, weil sie sich dort selbst darstellen können. Viel geben daher Privates aller Art bekannt und teilen dazu noch ihre Passwörter mit anderen oder plaudern sie arglos aus.
Die Täter haben leichtes Spiel mit den angebotenen, oft intimen Informationen im Netz. Die Anonymität lasse sie hemmungsloser vorgehen. Manche nutzen gezielt fremde Mobiltelefone oder Accounts für ihre Attacken, sagt Katzer, die auch Fortbildungs- und Unterrichskonzepte für die Schulen zu dem Thema erarbeitet.
In der Praxis zeige sich, dass Freunde und Eltern wichtige Stützen für die Opfer sein können. Ein erfolgreicher Ansatz sind die jugendlichen Mobbingberater, also ältere Schüler, die Jüngeren erklären was passieren kann, wenn man ein Bikini-Foto postet.
Es gibt noch viel zu tun, betont die Expertin, denn dieses Thema wird uns alle noch lange beschäftigen und fordern.
Mit Material von Augsburger Allgemeine