Jugendschutz im Internet: Eltern nutzen Filter kaum
(Pressetext/pte003/08.10.2013/06:10) -
60 Prozent der britischen Eltern lassen ihre Kinder uneingeschränkt am
heimischen Computer surfen. Einem Bericht der englischen
Regulierungsbehörde Ofcom http://ofcom.org.uk
nach sind nur in wenigen Fällen entsprechende Filter installiert, die
Jugendliche vor ungeeigneten Inhalten schützen. Nur 43 Prozent der
Erziehungsberechtigten, die Kinder im Alter zwischen fünf und 15 Jahren
haben, tun aktiv etwas für das sichere Surfen ihrer Kleinen im World
Wide Web.
Kinder überlisten Eltern
Die Unbekümmertheit vieler Eltern beruht auch darauf,
dass 13 Prozent nicht wissen, wie sie Jugendschutz-Software auf dem
heimischen Familien-Rechner installieren und was im Zuge der Einrichtung
alles zu beachten ist. Die "Generation Connected" zeigt sich in Sachen
Web-Nutzung und dem Umgehen entsprechender Sperren oder dem Deaktivieren
von Filtern jedoch auch gerissen, gesteht jedes zweite Elternpaar.
Hierbei spielt die Internetaffinität eine große Rolle.
Nichtsdestotrotz weist die Studie "Children and
Parents: Media Use and Attitudes" aus, dass 64 Prozent der 2.374
befragten Eltern glauben, dass die eigenen Maßnahmen greifen. Und
dennoch: Heute sind jedoch viele andere Geräte fernab des PCs oder des
Laptops, wie zum Beispiel Smartphones oder Spielekonsolen,
internetfähig, was wiederum auch in diesen Bereichen einen adäquaten
Schutz erfordert. So haben bereits zehn Prozent der Zwölf- bis
15-Jährigen zugegeben jemanden zu kennen, der pornografisches Material
auf dem Handy hat.
Tablet-Gebrauch explodiert
Durch die zunehmende Digitalisierung ist auch die
Nutzung von Tablets massiv angestiegen. Laut der Ofcom-Erhebung nutzten
2012 noch 14 Prozent der Fünf- bis 15-Jährigen diese Art der
Kommunikationstechnik. 2013 hat sich der Wert inzwischen auf 42 Prozent
verdreifacht. Mehr als ein Viertel der Drei- bis Vierjährigen nutzen
bereits Tablet-Computer daheim. Auch immer mehr Fünf- bis Siebenjährige
nutzen die mobilen Alleskönner. Waren es im vorigen Kalenderjahr noch
rund elf Prozent, so sind es ein Jahr später bereits 39 Prozent der
Kinder.
Um Kinder effektiv vor pornografischem Material vor der
Vollendung des 18. Lebensjahres zu schützen, sollen bestehende und neue
Kunden eines Breitbandanschlusses vonseiten des Providers entsprechende
Filter ein- und ausschalten können. Ein weiteres Problem sieht die
Politik darin, dass Kinder mit internetfähigen Geräten auch an vielen
öffentlichen Plätzen kostenlose WLAN-Hotspots nutzen können, die in den
meisten Fällen nicht gefiltert sind.