Internetsucht und Suizidgedanken: Deutsche Schüler besonders stark betroffen
Deutsche Schüler sind im Vergleich zu Pennälern in
anderen europäischen Ländern häufiger depressiv, weisen häufiger Suizidgedanken
oder -versuche auf und zeigen vermehrt selbstverletzendes Verhalten.
Dies zeigen erste vergleichende Daten einer
europaweiten Studie namens "Saving and Empowering Young Lives in Europe
(SEYLE)", die in Deutschland in den Jahren 2010 und 2011 an der
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Heidelberg durchgeführt
wurde.
Wie Studienleiter Professor Romuald Brunner,
leitender Oberarzt der Klinik am Dienstag vor der Presse erklärte, gab von den
deutschen Studienteilnehmerinnen ein Drittel aller Mädchen an, sich schon
einmal absichtlich eine Schnittverletzung zugefügt zu haben. Fast jede fünfte
Schülerin und acht Prozent der Schüler erklärten, dies häufiger zu tun.
Nach der Datenanalyse liegen Deutschland und
Frankreich bei den Selbstverletzungen weit vorne, während dies in Italien,
Ungarn, Rumänien oder Irland "nur" etwa 20 Prozent der Jugendlichen
angaben.
Auch bei der pathologischen Internet- und
Mediennutzung liegen deutsche Schüler im oberen Bereich.
14 Prozent zeigten eine riskante Internetnutzung, bei fünf Prozent liegt laut
Experten ein pathologischer Umgang mit dem Internet vor.
Quelle: Ärzte Zeitung vom 1. August 2012