Internet-Junkies: Bei Studenten verdoppelt sich die Sucht
(DVCK e.V. - Aktion Kinder in Gefahr) Das Internet zählt zur Droge Nummer Eins bei Schülern und Studenten. Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie sind die die psychischen Wunden von jungen Menschen gnadenlos sichtbar. Die Sucht unter Studenten hat extrem zugenommen. Die Abhängigkeit vom Internet stieg im Jahr 2020 auf das Doppelte an. Die Gründe dafür sind unter anderem die Pflege sozialer Kontakte und Stressabbau.
Einer Untersuchung der Universität Mainz zufolge wiesen 7,8 Prozent der Studienteilnehmer deutliche Anzeichen für eine Onlinesucht auf. Allein die Zeit, die regelmäßige Nutzer mit Spielen im Internet verbrachten, nahm während der Kontaktbeschränkungen an Werktagen um 75 Prozent zu, von 80 auf knapp 140 Minuten. Soziale Medien nutzten sie demnach statt knapp zwei nun mehr als drei Stunden.
Die Verhaltensstörung geht oft mit einer depressiven Symptomatik, Einsamkeit und mit gesteigerten Ängsten einher, heißt es in der Studie, die demnächst in der Fachzeitschrift „Suchttherapie“ veröffentlicht wird, vorliegt. Dabei grenzten die Forscher Internetsucht als exzessiven Konsum mit schädlichen Auswirkungen klar ab von einer gesteigerten Internetaktivität ohne Störungscharakter, wie sie unter anderem durch die Umstellung der Hochschulen auf Onlinelehre verbreitet war, berichtet die Frankfurter Allgemeine am 10. Oktober 2021.
Manfred Beutel, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universität Mainz, nannte das Ergebnis alarmierend. Mit Blick auf das beginnende Wintersemester sagte er: „Ich persönlich glaube, dass die Rückkehr an die Universität nicht ganz einfach wird. Die betroffenen Studenten haben einen großen Bedarf an aktiver Unterstützung.“ Beutel rechnet sowohl mit Leistungseinbußen als auch mit sozialen Schwierigkeiten.