INSA-Umfrage: Mehrheit wünscht sich Wahlfreiheit der Eltern bei der U3-Betreuung
(Pressemeldung des Verbands Familienarbeit) Eine Befragung von über 2000 Personen vom Juni 2022 durch das Meinungsforschungsinstitut INSA ergab, dass eine Mehrheit der Befragten von 55% eine Wahlfreiheit der Eltern gegenüber der einseitigen finanziellen Förderung von Kinderkrippen befürwortet.
Beachtenswert ist, dass nicht nur Eltern befragt wurden, sondern eine repräsentative Auswahl der Bevölkerung. Wären nur betroffene junge Eltern befragt worden, wäre das Ergebnis sicher noch deutlicher gewesen.
Gefragt wurde u.a.:
„Wie stehen Sie zu folgenden Aussagen? Ich bin für die Einführung eines Erziehungsgeldes in den ersten drei Lebensjahren des Kindes, damit Eltern über die Betreuung ihres Kindes (finanziell) frei entscheiden können (z.B. Tagesmutter, Krippenplatz, familiäre Betreuung).“
Das Ergebnis zeigt, dass die in den öffentlich-rechtlichen Medien verbreitete Behauptung einer überwiegend gewünschten Krippenbetreuung falsch ist. Die Mainstream-Medien folgen damit den Vorgaben von Regierung und Wirtschaftslobby, nach denen überwiegend der Ausbau der Krippenbetreuung gewünscht werde.
Offensichtlich steht hier das Profitstreben im Vordergrund, das möglichst alle Eltern in Vollzeit erwerbstätig sehen will, um die Löhne möglichst niedrig halten zu können. Das Wohl der Kinder und die Interessen der Eltern bleiben dagegen unbeachtet.
Das Ergebnis der Befragung steht im Einklang mit der Forderung des Verbandes Familienarbeit e.V., der eine Reform des Elterngeldes verlangt. Elterngeld soll allen Eltern als Lohn für Kindererziehung gezahlt werden statt als „Lohnersatz“ einkommensabhängig zu sein. Außerdem soll es über drei Jahre hinweg in Höhe des staatlichen Zuschusses für die Kinderkrippen gezahlt werden, damit Eltern die Wahlfreiheit erhalten, mit dem Geld eine Fremdbetreuung ihrer Wahl oder die Eigenbetreuung finanzieren zu können.
Das arbeitsmarktpolitische Ziel einer Vollerwerbsarbeit aller Eltern ist nicht nur unsozial, sondern auch kurzsichtig, weil es nur kurzfristig wirksam ist. Auf längere Sicht fördert das den Geburtenrückgang und damit den künftigen Arbeitskräftemangel, der schon heute immer deutlicher wird.
Quelle: Pressemeldung des Verbands Familienarbeit