Inobhutnahme wegen „zu enger Mutter-Kind-Bindungen“

Lukas Leubnitz

Etliche Jugendämter haben aufgrund hanebüchener Gründe Kinder ihren Müttern entrissen und Heime geschickt. Das ist das Ergebnis einer Auswertung von 42 Fallverläufen aus sechs Bundesländern von 2014 bis 2019 über die die „taz“ am 8. November 2019 berichtet hat (Artikel „Fragwürdige Inobhutnahmen: Ins Heim wegen zu viel Mutterliebe“).

Die Ergebnisse des Hamburger Jugendhilfeexperten Wolfgang Hammer sind erschütternd.

Manche Kinder wurden ihren Müttern entzogen, weil die Mutter-Kind-Bindung zu eng sei.

Bei manchen dieser Fälle konnte es nur so weit kommen, weil sich die Mutter vertrauensvoll an das Jugendamt gewendet hatte. Die Aussage der Mutter wurden dann gegen sie selbst verwendet. Dabei hatten die meisten Mütter Abitur, neun von ihnen auch einen Uni-Abschluss.

Als „Zeichen einer Störung“ wurde ausgelegt, wenn zum Beispiel die Mutter ihr Kind zu Hause haben wollte. Aber auch wenn die Kinder wieder bei der Mutter sein wollten, wurde als Krankheitszeichen gewertet.

Grotesk: Gerade bei Kindern, die weinten, weil sie von ihrer Mutter getrennt wurden, wurde attestiert, sie hätten eine krankhafte Mutter-Kind-Bindung.

Die psychologischen Schäden der Kindesentziehungen sind entsetzlich: „Vor dem Eingriff des Staates waren sie gut in der Schule, keines von Versetzung bedroht. „Ihr Gesundheitszustand und das schulische Erscheinungsbild hat sich deutlich verschlechtert“, schreibt Hammer nun. Allein 17 von ihnen leiden unter Adipositas, neun von ihnen drohten mit Selbstmord, 23 wurden schlecht in der Schule, jeder zweite zeigte sich aggressiv“, so die „taz“.

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Unser Video-Kommentar dazu:

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