In Deutschland sinkt die Zahl der Auszubildenden auf Tiefstand

(DVCK e.V. - Aktion Kinder in Gefahr) In Deutschland geht die Zahl der Auszubildenden seit Jahren zurück und ist durch Corona auf einem Tiefstand angelangt. Im Jahr 2021 waren rund 19,8 Prozent der Jugendlichen im Alter von 14 bis 19 Jahren noch in der Lehre (Statista). Mehr als 59.000 Ausbildungsstellen blieben im Jahr 2020 unbesetzt, teilte das Statistische Bundesamt mit.

Zuletzt wurde 1976 so eine niedrige Zahl an Auszubildenden registriert. "Noch nie seit Beginn der Statistik vor über 40 Jahren hat es in einem Jahr weniger als 500.000 neue Azubis gegeben", sagte die zuständige Statistikerin Rotraud Kellers. "Besonders deutlich gingen die Neuabschlüsse im Gast- und Verkehrsgewerbe zurück, also in sehr stark von den Corona-Maßnahmen betroffenen Branchen", sagte sie weiter.

Prinz und Prinzessin sind eben heutzutage nicht mehr bereit, die Zähne zusammenzubeißen um diese Zeit durchzustehen.

Es sind aber nicht nur die wenigen Ausbildungsverträge, die zu verzeichnen sind, es werden auch immer häufiger Berufsausbildungen abgebrochen. Friseure und Köche brechen besonders häufig ab. In diesen Ausbildungsberufen wird jede zweite Ausbildung vorzeitig beendet. Die Gründe sind vielseitig, doch der häufigste Grund für den Ausbildungsabbruch sind Differenzen mit Arbeitgebern oder Kollegen. Dies ist nämlich in 70 Prozent der Fälle so. Also Konflikte mit Arbeitgeber und Kollegen sowie fehlende Kommunikation sind häufige Gründe für die Kündigung, wie "Aktuelle Sozialpolitik" informiert.

Berliner Unternehmen berichten außerdem über großen Bildungslücken der Auszubildenden. Aufgrund der Corona-Maßnahmen hat es keine berufsorientierenden Messen mehr gegeben, kaum Berufspraktika, und viele Informationsveranstaltungen liefen nur digital. Das macht sich jetzt besonders in der Berufswahl bemerkbar. Viele Jugendliche wissen gar nicht mehr welche Berufe es gibt. Auch, dass eine Ausbildung mit anschließender Weiterqualifizierung einem Studienabschluss gleichzusetzen ist wissen die Wenigsten. Die Qualifikation der Bewerber hat stark nachgelassen, berichten die Ausbilder. Auch Karen Koch, Ausbildungsleiterin bei der Bio Company, die einhundert Ausbildungsplätze für ihre Bio-Supermärkte anbietet, hat solche Beobachtungen von mangelnder Motivation und Qualifikation bei den Jugendlichen gemacht. Man sei derzeit schon „sehr großzügig, was die Noten angeht, aber wenn jemand nur Vieren und Fünfen hat, dann ist die Chance zu groß, dass er oder sie die Abschlussprüfung nicht schafft“, sagt Koch.

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