Immer weniger Kinder können schwimmen

(DVCK e.V. - Aktion Kinder in Gefahr) Noch in den 80-er Jahren konnten 90 Prozent der Kinder schwimmen. Sie hatten nicht nur das sogenannte Seepferdchen erreicht, das ein schwimmen auf 25 Metern bescheinigt. Nein, sie hatten alle eine sehr gute Schwimmfähigkeit. Schwimmen gehörte dazu wie laufen, lesen oder sprechen.

Doch dies hat sich gravierend verändert und gibt Grund zur Sorge.

Denn pünktlich zur Öffnung der Schwimmbäder wird von der Deutschen Lebens-Rettungs-gesellschaft (DLRG) bekannt, dass immer weniger Kinder schwimmen können. Schon vor der Corona-Pandemie konnten ca. 40 Prozent der Zehnjährigen in Deutschland nicht richtig schwimmen. Jetzt hat sich die Lage noch verschärft:

Eine repräsentative Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa aktuell im Auftrag der DLRG durchgeführt hat, zeigt, welches Ausmaß diese Entwicklung inzwischen angenommen hat: 60 Prozent der Zehnjährigen sind demnach keine sicheren Schwimmer oder sogar Nichtschwimmer. "Die Schwimmfähigkeit der Kinder im Grundschulalter ist ungenügend", sagt DLRG-Vizepräsident Achim Haag. Zudem befürchtet der DLRG mehr Badeunfälle in diesem Jahr.

Seit Corona müssen immer mehr Bäder schließen und der Schwimmunterricht ist deswegen auch ausgefallen. Händeringend suchen Eltern jetzt nach Schwimmkursen. Die Wartezeiten betragen beispielsweise in Hamburg bis zu drei Jahren und sind fast unerschwinglich teuer geworden. Bis zu 399 Euro verlangen private Schwimmschulen für zehn Stunden (jeweils 30 Minuten) Schwimmen lernen laut Informationen des Norddeutschen Rundfunks.