Immer mehr Kinder und Jugendliche bekommen Diabetes - Tendenz steigend
Altmodische Freizeit Fußball. Foto: Usien, Wikimedia Commons Lizenz CC BY-SA 3.0 |
Selbst Diabetes breitet sich seuchenhaft aus. Früher war das üblicherweise eine Krankheit Erwachsener über 50 Jahre.
Kinder erkranken meist an dem sog. Typ-1-Diabetes. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem des Körpers greift die Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse an, die für die Herstellung Hormons Insulin zuständig sind. Insulin leitet den Zucker aus dem Blut in die Fettzellen. Ein an Diabetes erkrankter Mensch stellt kein oder zu wenig Insulin her.
Wie die Deutsche Diabetes-Hilfe berichtet hat:
• Mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche im Alter unter 19 Jahren Diabetes Typ 1. Bis zum Jahr 2020 wird insbesondere eine Verdopplung der Diabetesinzidenz bei Kindern im Alter unter fünf Jahren vorhergesagt.
• Etwa 10.000 Kinder werden mit einer Insulinpumpe behandelt.
Aber auch der Typ-2-Diabetes breitet sich inzwischen bei Jugendlichen aus. Früher nannte man diese Art „Alterdiabetes“ - direkte Folge von Fettleibigkeit und Bewegungsmangel. Die Zahl der -Neuerkrankungen bei Jugendlichen hat sich in den letzten Jahren verfünffacht. Das entspricht etwa 200 Neuerkrankungen jährlich. Dabei handelt es sich fast ausnahmslos um sehr stark übergewichtige Kinder, bei denen bereits die Eltern und Großeltern an einem Typ-2-Diabetes leiden.
Die Folgen für die Kinder sind erheblich: Sind die Beta-Zellen komplett zerstört, produzieren Betroffene kein eigenes Insulin mehr und der Zuckerspiegel im Blut steigt an. Sie müssen das lebenswichtige Hormon von außen zuführen, um ihre Werte zu regulieren – in der Regel, indem sie es spritzen. Ohne Insulin kommt es zu schweren Stoffwechselentgleisungen, die tödlich enden können. Außerdem schädigen erhöhte Zuckerwerte auf Dauer zahlreiche Organe im Körper.
Generell wird die falsche Ernährung zu einem wichtigen Gesundheitsproblem in Deutschland. Zwei Drittel der Männer (67 %) und mehr als die Hälfte der Frauen (53 %) haben ein zu hohes Körpergewicht. Knapp ein Viertel (23 % bzw. 24 %) ist schwer übergewichtig (adipös); die Tendenz ist steigend.