Gute Noten – bessere Bildung?
Rund 330 000 Abiturienten in ganz Deutschland bekommen im Sommer wieder ihre Zeugnisse. Die Quote liegt stabil bei 40 Prozent – vor zwanzig Jahren lag sie noch bei 27 Prozent. Und dazu werden konstant diese Schüler auch immer besser.
Der Anteil derjenigen, die ein glattes Einserabitur gemacht haben, ist allein zwischen 2006 und 2012 bundesweit um vierzig Prozent gestiegen - auf 4600 Schüler. Auch die Durchschnittsnote der Abiturienten hat sich in fast allen Bundesländern verbessert (Ausnahmen: Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern). Spitzenreiter ist Berlin mit einer Steigerung der Durchschnittsnote von 2,68 auf 2,4 zwischen 2006 und 2012.
Dass die Schüler trotzdem weniger gebildet sind als früher, weist das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln in einer noch unveröffentlichten Untersuchung nach. Dazu wird folgende Berechnung angestellt: Wenn man alle Schüler eines Jahrgangs, geordnet nach den von ihnen erreichten Pisa-Punkten in der Klasse neun, in eine lange Reihe stellt und dann die offenen Studienplätze, vorne in der Reihe beginnend, an diese Schüler vergibt, dann würden heute auch Schüler einen Studienplatz bekommen, die in der Reihe weiter hinten stünden als noch 2003.
Erstsemester in Mathematik erzielen nach diesem Modell im Schnitt 17 Pisa-Punkte weniger als noch vor sechs Jahren. Die Lesekompetenz aller Erstsemester ist sogar um 27 Punkte gesunken.
Wie passt dies mit den vielen guten Abiturnoten zusammen? Ganz einfach: Bildungsforscher kritisieren, dass das Abitur immer leichter werde und damit eine schleichende Entwertung der Abiturzeugnisse beinhaltet.
In vielen Ländern wurde ein fünftes Abiturprüfungsfach eingeführt, in dem eine „besondere Lernleistung“ geprüft wird. In diesem Fach erzielen die Schüler regelmäßig ihre besten Noten. „Im Schnitt sind dadurch alle Schüler in Deutschland um ein Zehntel besser geworden“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der Bundesdirektorenkonferenz Gymnasien, Ralf Treptow. Zudem wird dieselbe Leistung heute oft höher bewertet als früher.
Mit Material der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Der Anteil derjenigen, die ein glattes Einserabitur gemacht haben, ist allein zwischen 2006 und 2012 bundesweit um vierzig Prozent gestiegen - auf 4600 Schüler. Auch die Durchschnittsnote der Abiturienten hat sich in fast allen Bundesländern verbessert (Ausnahmen: Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern). Spitzenreiter ist Berlin mit einer Steigerung der Durchschnittsnote von 2,68 auf 2,4 zwischen 2006 und 2012.
Dass die Schüler trotzdem weniger gebildet sind als früher, weist das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln in einer noch unveröffentlichten Untersuchung nach. Dazu wird folgende Berechnung angestellt: Wenn man alle Schüler eines Jahrgangs, geordnet nach den von ihnen erreichten Pisa-Punkten in der Klasse neun, in eine lange Reihe stellt und dann die offenen Studienplätze, vorne in der Reihe beginnend, an diese Schüler vergibt, dann würden heute auch Schüler einen Studienplatz bekommen, die in der Reihe weiter hinten stünden als noch 2003.
Erstsemester in Mathematik erzielen nach diesem Modell im Schnitt 17 Pisa-Punkte weniger als noch vor sechs Jahren. Die Lesekompetenz aller Erstsemester ist sogar um 27 Punkte gesunken.
Wie passt dies mit den vielen guten Abiturnoten zusammen? Ganz einfach: Bildungsforscher kritisieren, dass das Abitur immer leichter werde und damit eine schleichende Entwertung der Abiturzeugnisse beinhaltet.
In vielen Ländern wurde ein fünftes Abiturprüfungsfach eingeführt, in dem eine „besondere Lernleistung“ geprüft wird. In diesem Fach erzielen die Schüler regelmäßig ihre besten Noten. „Im Schnitt sind dadurch alle Schüler in Deutschland um ein Zehntel besser geworden“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der Bundesdirektorenkonferenz Gymnasien, Ralf Treptow. Zudem wird dieselbe Leistung heute oft höher bewertet als früher.
Mit Material der Frankfurter Allgemeinen Zeitung