Große Zustimmung auf Appell an Bundespräsident Horst Köhler „Keine Verklärung der DDR“
Ihre Aktion ist lobenswert und sehr notwendig.U.G. aus Quedlinburg
Wegen Fluchtversuch wurden meine Frau und ich zu insgesamt 10 (!) Jahren Zuchthaus verurteilt, von denen wir 8 Jahre und zwei Monate verbüßt haben. Über ein Unrechtssystem, das beispielhaft zu solcher Willkür fähig ist, müssen nachfolgende Generationen aufgeklärt werden, damit die Lügen und Verharmlosungen der politischen Linken keinen Nährboden finden. Der vorliegende Appell findet deshalb meine unein-geschränkte Unterstützung.
A.K. aus Hameln
Ich habe 27 Jahre lang die Deutsche "Demokratische" Republik miterlebt. Es war ein einziger Zwang: Junge Pioniere, FDJ, später GST. Als ich mich entschloß den Wehrdienst als Bausoldat zu leisten, wurde ich zum Staatsfeind erklärt, eine Akte beim MfS angelegt. Wurde allerdings weitgehend von Repressalien verschont. Ich erlebte aber auch mit, wie ein Bausoldat in das berüchtigte Lager nach Schwedt "versetzt" wurde. Ich erlebte auch den Wendeherbst bei der NVA und das war nicht so harmlos. Ausgeh- und Urlaubssperre und wie einige Offiziere nur noch auf den Befehl zum "Handeln" warteten.
Die Verklärung und Verharmlosung der SED Diktatur erschreckt mich von Tag zu Tag mehr. Die jüngsten Ereignisse in Reichenbach im Vogtland zeigen, dass die alten Strukturen immer noch bestehen(!). Wie sonst ist zu erklären, dass Spitzel sich bis heute tarnen und bei Aufdeckung keinerlei Reue zeigen, ja Opfer verhöhnen. Es ist für mich unverantwortbar, dass sie in Vereinen und Parteien aktiv sein dürfen. Es geht hier nicht um die beschränkte Reisefreiheit oder den Warenmangel. Hier geht es um Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Volksverhetzung, Zerstörung von Lebensgrundlagen, Folter, Totschlag und Mord. Da hilft nur eine klare Rechtssprechung. Diese darf man in einer Demokratie erwarten. ich persönlich würde den Internationalen Gerichtshof in Den Haag für angemessen halten, um die Verbrechen der SED aufzuklären.
A.D. aus Klingenthal
Wir waren bereits im Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen - und das hat gereicht! Bitte machen Sie auch mit ihrer Aktion weiter, vor allem auch deshalb, weil diese Verbrecher von damals bereits wieder ihr Haupt und ihre Stimme erheben und alle die attackieren, die sich um Aufarbeitung der DDR-Geschichte kümmern.
M.G. aus Lichtenau
Dieser Appell muß unterstützt werden! Ich habe von 1997 - 2006 in Erfurt gelebt und fühle mich den vielen "aufrechten" Thüringern herzlich verbunden. Ich habe als "Wessi" viel gelernt über das Leben in der DDR, eine Aufarbeitung der Geschichte ist in aller Offenheit zwingend notwendig. Besonders im Westen sind die Unwissenheit und das Desinteresse leider sehr groß.
E.W. aus Rheinbach
Während meiner Dienstzeit 1966/68 beim damaligen BGS mußte ich miterleben wie DDR-Grenzer in Oberfranken Ortschaften durch Mauer und Zaun trennten und damit Familien auseinander rissen und geschossen wurde. Am DDR-Regime gibt es nichts zu beschönigen. Wer das tut hat ein falsches Geschichtsverständnis oder gehört zu den Ewig-Gestrigen menschenverachtenden immer noch SED'lern auch wenn die jetzt PDS heißen.
G.S. aus Worms
Ich habe selbst als sehr junger Mann den Schrecken jahrelanger politischer Haft ertragen müssen. Heute bin ich schwer traumatisiert und unfähig, halbwegs normal zu leben. Mit großem Entsetzen erlebe ich fast täglich, das die DDR als Diktatur verleugnet wird und "Täter" sich ihrer menschenrechtsverachtenden und demokratiefeindlichen Vergangenheit rühmen oder diese verharmlosen und egalisieren.
F.T. aus Luckenwalde
Ich war bis zum Jahre 1955 in der DDR ansässig. Danach in der Bundesrepublik Deutschland. Seit dem Jahre 1960 arbeitete ich zuerst in einem Verein zur Wiedervereinigung Deutschlands und ab 1969 in dem Gesamtdeutschen Institut-Bundesanstalt für gesamtdeutsche Aufgaben. Unsere Hauptaufgabe bestand darin, der Bevölkerung in der alten Bundesrepublik Informationen über die DDR zu vermitteln um damit den Gedanken eines einheitlichen Deutschlands aufrecht zu halten. Über das nicht Wissen der Schüler und Jugendlichen in den neuen Bundesländern betreffend der damaligen Verhältnisse in der Bundesrepublik bzw. der DDR, macht mich quasi fassungslos. Daher unterstütze ich den o.a. Appell.
H.W. aus Alfter