Gewalttätige Vorfälle und Krawalle an Halloween in Hamburg
Lina Jurczik
Am Halloween-Abend eskalierten die Ereignisse in Hamburg, als junge Menschen in verschiedenen Stadtteilen gewaltsam auf die Straßen gingen. Die Polizei sah sich mit brennenden Müllcontainern, kaputten Schaufensterscheiben und Böllerwürfen konfrontiert, die auf Polizisten abgefeuert wurden. Die Situation führte zu 33 eingeleiteten Strafverfahren.
Nach Angaben eines Polizeisprechers versammelten sich zunächst 150 bis 200 überwiegend junge Menschen im Stadtteil Harburg. Ihre Zahl stieg dann auf 300 bis 350 an. Sie warfen Böller und Flaschen in Menschenmengen und auf die Einsatzkräfte. Die Polizei hatte anfangs Schwierigkeiten, die Lage zu kontrollieren. Erst als Verstärkung eintraf, konnten die Beamten die Kontrolle zurückerlangen und die randalierende Menschenmenge auflösen. Dabei wurden Wasserwerfer, ein Räumpanzer und ein Hubschrauber eingesetzt. Zusätzlich kam es zu antisemitischen Äußerungen, wie von NDR Info berichtet. Die Polizei leitete elf Ermittlungsverfahren ein, darunter wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung.
Von fünf Tatverdächtigen im Alter zwischen 14 und 36 Jahren wurden die Personalien erfasst. Neben den Ausschreitungen in Harburg gab es auch Zwischenfälle in Lurup, an denen etwa 50 Jugendliche beteiligt waren. Sie zündeten Böller, beschädigten Schaufensterscheiben und setzten Müllcontainer in Brand. Die Polizei stellte sogar Molotow-Cocktails sicher und nahm von 30 Verdächtigen die Personalien auf. In Osdorf versammelten sich bis zu 150 Menschen, und in Steilshoop etwa 100. Dort wurden Feuerwerkskörper gezündet, und es wurde mutmaßlich mit Schreckschusswaffen in die Luft geschossen. Die Polizei reagierte sofort und erteilte Platzverweise, die von den Störern befolgt wurden.
Die Polizei leitete insgesamt 33 Strafverfahren ein und nahm vier Personen vorläufig fest. Zudem wurden 15 Männer in Gewahrsam genommen. Insgesamt wurden 132 Platzverweise ausgesprochen, und 51 Aufenthaltsverbote wurden verhängt. Drei Polizisten erlitten leichte Verletzungen wie Prellungen und Knalltraumata. Die Polizei war mit einem Großaufgebot in der gesamten Stadt präsent, darunter die gesamte Hamburger Bereitschaftspolizei, Alarmhundertschaften der Polizeikommissariate und Hundertschaften der Bundespolizei. Bereits im Vorjahr hatte es an Halloween zahlreiche Einsätze für die Hamburger Polizei gegeben, darunter auch in Harburg. Dieses Jahr war die Stadtverwaltung bemüht, mit einem Gruselzelt am Harburger Rathausplatz eine alternative Veranstaltung anzubieten, die anscheinend jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachte.
Die Polizeigewerkschaft fordert eine Reaktion der Politik auf die steigende Gewalt. Horst Niens von der Gewerkschaft der Polizei betonte, dass Deutschland und Hamburg ein immer größeres Problem mit Gewalt haben und die Politik entsprechend handeln müsse. Er forderte eine Stärkung der Polizei, um dem Rechtsstaat die notwendige Autorität gegenüber Straftätern zurückzugeben.