Gesundheitliche Risiken durch Smartphone

Smartphones sind aus der Welt von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Telefonieren, SMS, Fotos, Musik, Videos, Spiele und Chatten in sozialen Netzwerken gehören heute zur Alltagsbeschäftigung. Doch sie können ernste gesundheitliche Problemme verursachen.

Neben Schulen und Jugendeinrichtungen sollten vor allem die Eltern ihre Kinder auf dem Weg in die digitale Welt begleiten und unterstützen. Denn kaum ein Jugendlicher geschweige denn ein Kind ist sich der vielen Risiken und Gefahren bei der Onlinenutzung von Smartphones bewusst: Getarnte Kostenfallen, unseriöse Angebote, gesundheitliche Risiken oder Suchtpotentiale, um nur einige zu nennen. Das Angebot an kindgerechten Inhalten liegt nur ein paar Mausklicks von Hasspropaganda, Pornografie, Happy-Slapping oder Splatter-Videos entfernt. Zudem können Kinder und Jugendliche bei der Nutzung von Internet-Tauschbörsen schnell ins Visier von Abmahnanwälten der Musik- und Filmbranche geraten und kriminalisiert werden. Ganz abgesehen von Cyber-Mobbing-Attacken durch böswillige Dritte oder falsche Freunde.

Experten der Medizin haben drei Kategorien von Krankheiten herausgearbeitet:

Verletzung durch ständig wiederholte Bewegungen
Krankheit durch unnatürliche Haltung und Krafteinwirkung
Augenkrankheiten


Das Handy in der Hand, der Kopf ist vornübergebeugt - circa eine Stunde verbringen Smartphone-Nutzer täglich in dieser gekrümmten Position. Für die Wirbelsäule ist das eine extreme Belastung, zeigt eine neue Studie, welche im Fachmagazin “Surgical Technology International“ veröffentlicht wurde. Wird der Kopf um 60 Grad geneigt, wirken Kräfte von bis zu 30 Kilo auf Rücken und Nacken. Die Folge sind Verspannungen und ein frühzeitiger Verschleiß der Bandscheibe sowie Kopfschmerzen. Immer wieder gleiche Bewegungen durch Tippen von Kurznachrichten belasten Gelenke, Muskeln, Sehnen und Nerven. Diese Abläufe führen zu einer schmerzhaften Krankheit: RSI (Repetitive Stress Injuries) also sich wiederholende Stress-Verletzungen.

Die Schrift auf dem Smartphone ist meist klein. Die Lesbarkeit wird durch Spiegelungen zusätzlich erschwert. Wer damit zu kämpfen hat, Texte auf einem Bildschirm zu entziffern, riskiert Augenleiden, die von ärgerlich und lästig bis hin zur Arbeitsunfähigkeit reichen. Die Symptome, oft als «Computer Vision Syndrome» umschrieben, umfassen unter anderem Augenschmerzen und Rötungen, getrübte oder doppelte Sicht, sowie Kopfschmerzen.

Besorgniserregend ist in jedem Fall die Erkenntnis, dass durch das ständige Up-To-Date-Sein und die durchgängige Erreichbarkeit sowohl bei Erwachsenen als auch bei Jugendlichen Stresssymptome auftreten. Darüber hinaus besteht eine erhöhte Gefahr, dass Smartphones mit ihren Apps Kindern und Jugendlichen zunehmend das Denken abnehmen: Orientierung wird durch interaktive Karten, Allgemeinwissen durch Online-Lexika und die eigene Merkfähigkeit durch klingelnde Terminkalender ersetzt – das Schlagwort heißt „digitale Demenz“. Eine weitere große Gefahr besteht zudem in der Isolation und der emotionalen Vereinsamung der Kinder und Jugendlichen. Statt Kicken auf dem Bolzplatz werden heute die sozialen Kontakte in Chatrooms und anderen virtuellen Welten des Internets per Smartphone gelebt und körperliche Bewegung bei Sport oder Spiel kommen letztendlich auch zu kurz.

Mit Informationen aus PC-Welt und Blick.ch