Gespräch von Polonia Christiana mit Mathias von Gersdorff über die antichristliche Medienhetze in Deutschland
Polonia Christiana: In Deutschland waren die Angriffe gegen Papst Benedikt XVI. in den letzten Monaten besonders heftig. Wie ist das zu erklären?
Mathias v. Gersdorff: Seit etwa einem Jahr findet in Deutschland seitens einiger meist linksgerichteter Medien eine ununterbrochene Hetze statt. Angefangen hat es im Frühjahr 2008 mit dem Christival, eine evangelikale Großveranstaltung, bei der Homosexuellen Methoden angeboten werden sollten, um sich von der Homosexualität abzuwenden. Die linken Kreise und Medien haben eine günstige Gelegenheit abgewartet, um auch den Papst und die katholische Kirche anzugreifen. Dies geschah vor allem nach der Aufhebung der Exkommunikation der Lefevre-Bischöfe.
PC: Was ist das Ziel dieser Attacken?
MvG: Linke Kreise samt ihren Medien versuchen verstärkt, eine „Stasi im Kopf“ der Christen einzurichten. Sie wollen Themen tabuisieren. So versuchen sie beispielsweise eine nicht näher definierte Homophobie mit Rassismus gleichzusetzen. Manche Linke sagen offen aus, daß die Religion zur gewalttätigen Homophobie verführt. Die Hetze gegen Papst und Kirche ist in diesem Kontext zu sehen.
PC: Wie wichtig sind diese linken antichristlichen Kreise?
MvG: Viele dieser linken Kreise sind eigentlich unbedeutend. So ist die Homosexuellen-Bewegung eine winzigkleine Minderheit in der Gesellschaft. Doch linksgerichtete Medien und Politiker geben ihr eine ins Groteske übertriebene Bedeutung. Es ist wichtig, daß die Christen diese Künstlichkeit des Machens von Öffentlichkeit bemerken und sich nicht einschüchtern lassen.
PC: Auch auf der Ebene der EU wird die Politik immer aggressiver gegen christliche Positionen.
MvG: Ja. Die EU wird zunehmend mißbraucht, um linke Projekte, die auf nationaler Ebene nicht durchsetzbar wären, irgendwie politisch zu verankern. Immer wieder wird versucht, ein sog. Recht auf Abtreibung zu proklamieren. Ebenso ist die Homosexuellen-Agenda sehr radikal. Wenn im Europaparlament oder im Europarat solche Projekte durchkommen, ist es einfacher, danach in den einzelnen Ländern dafür zu werben. Ein Beispiel dafür ist übrigens die sog. Homo-Ehe, der 1994 im Europäischen Parlament zugestimmt wurde. Das Antidiskriminierungsgesetz wurde praktisch ganz auf der Ebene der EU erarbeitet und mußte danach in allen Ländern der Gemeinschaft eingeführt werden.
PC: Spüren Sie selber diese neue Aggressivität gegen christliche Positionen?
MvG: Ja. Der Verbalradikalismus hat zugenommen. Die meisten E-Mails, die wir von Gegnern erhalten, sind schlichtweg radikal. Kommentare auf unserer YouTube-Seite drohen offen mit Gewalt. In manchen Internetseiten wird offen darüber debattiert, wer uns erschießt.
Das sind natürlich Extreme. Doch es ist deutlich zu beobachten, daß in vielen Medien eine regelrechte Hetze gegen christliche Positionen gemacht wird. Sicherlich werden manche Radikale von dieser Hetze angestachelt.
PC: Vielen Dank für das Gespräch.