Gefahr im Wasser: Immer weniger Kinder können richtig schwimmen
Nina Stec
Es ist Hochsommer, Badesaison und die Nachrichten über Badeunfälle und Tod durch Ertrinken nehmen zu. „Schuld“ daran ist allerdings nicht das sonnige Wetter, das vermehrt Menschen in Freibäder und Badeseen lockt, die Ursache soll vor allem in den schlechten Schwimmfähigkeiten der Badegäste liegen. Eine Studie der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zeigt: besonders vom Ertrinken bedroht sind Senioren, Kinder und Flüchtlinge. Im Jahr 2017 konnten nur noch 40 Prozent der Kinder am Ende der Grundschule sicher schwimmen, d.h. besaßen zumindest das Freischwimmerabzeichen (Bronze), für das man 200 Meter am Stück schwimmen können muss.
Wer einmal richtig schwimmen gelernt hat, im Schwimmkurs oder durch Übung unter Anleitung der Eltern, verlernt es eigentlich nicht wieder. Das Problem ist allerdings, dass immer weniger Zeit aufgewendet wird, um Kindern schon in jungen Jahren das Schwimmen beizubringen. In den Familien mangelt es häufig an Zeit und Geld, mit ihrem Nachwuchs regelmäßig das Schwimmbad zu besuchen, vor allem Kinder Alleinerziehender Elternteile sind davon betroffen. In den Schulen fällt der Schwimmunterricht häufiger aus, da qualifizierte Lehrer fehlen oder in manchen Regionen kein Schwimmbad in der Nähe ist.
Die Schließung zahlreicher älterer Schwimmbäder und der Trend zum „Spaßbad“ mit vielen Rutschen und niedriger Wassertiefe, in denen eher geplanscht als geschwommen wird, machen das Schwimmen lernen noch umständlicher und unattraktiver.
Dass gegen diesen „Trend“ dringend vorgegangen werden sollte, zeigen die alarmierenden Zahlen der Badetode: Mehr als 500 Menschen kamen im Jahr 2018 durch Ertrinken zu Tode, das sind 100 mehr als im Vorjahr.
Quellen:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/5256/umfrage/anzahl-der-jaehrlichen-todesfaelle-durch-ertrinken/
https://www.tagesspiegel.de/berlin/rettungsschwimmer-warnen-immer-weniger-kinder-koennen-gut-schwimmen/24420570.html
https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.getruebtes-wasservergnuegen-alarmierende-zahlen-immer-weniger-kinder-koennen-schwimmen.b996116f-e61b-4bf0-aa6b-ffadbc7303b2.html
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