Frankreich und England: Katholische Kirche mobilisiert gegen Homo-Ehe
(Radio Vatikan) In England und Frankreich rücken die Entscheidungen über eine Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe näher. Die Bischöfe der beiden Länder argumentieren dagegen und hoffen, die Gesetzesvorhaben noch abwenden zu können. In England soll voraussichtlich am 5. Februar im Parlament die erste Lesung und Abstimmung zu dem Gesetz zur same-sex-marriage erfolgen, in Frankreich ist es schon an diesem Dienstag soweit: Dann beginnt in der Assemblée Nationale die Debatte über die mariage pour tous.
Kardinal Philippe Barbarin von Lyon hat vor einer Woche in Paris an der Straßendemonstration gegen die gleichgeschlechtliche Ehe teilgenommen. Er wies jetzt gegenüber Radio Vatikan darauf hin, dass die katholische Ehe mit ihrem Engagement gegen Präsident Hollandes Ehe-Wahlversprechen keineswegs allein stehe.
„Natürlich inspirieren wir uns an dem, was uns das Evangelium und die Heiligen Schriften sagen – aber wir denken doch ähnlich wie viele andere in dieser Angelegenheit - wie die Muslime, die Juden und wie viele, die sich zu keiner Religion bekennen. Bei einem regulären Gesetzesvorhaben müssten erst einmal all diese Stimmen angehört werden! Man konsultiert Psychoanalysten, Psychologen, Erzieher, Juristen… Und dann erst kommt das Handeln“. Ich selbst bin Mitte Oktober angehört worden und Kardinal André Vingt-Trois (von Paris) Ende November. Wir hatten aber das Gefühl, man wollte unsere Stimme nicht hören. Also gingen wir auf die Straße! Die Demonstration war ein großes Ereignis, mit dem wir gewissermaßen gesagt haben „Bitte, hört uns an!“
Auch bei den Straßenprotesten gegen die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe hätten sehr verschiedene Menschen und Gruppen demonstriert - das sei hingegen bei den Befürwortern des geplanten Gesetzes nicht der Fall, so Barbarin. Dort seien die einen für die gleichgeschlechtliche Ehe, aber gegen ein Adoptionsrecht, andere wiederum seien für beides, und wieder andere forderten auch das Recht auf künstliche Befruchtung.
Der Erzbischof sieht große Lücken im Gesetzentwurf
Trotz aller Demos steht Frankreich aber schon kurz vor dem ersten Votum zum geplanten Gesetz. Auch in England geht es bei einem vergleichbaren Gesetzesvorhaben des Konservativen David Cameron voran: An diesem Freitag veröffentlichte die Regierung einen ersten Gesetzesentwurf. Erzbischof Peter David Smith, der Vorsitzende der Bischofskommission für christliche Verantwortung und soziale Einrichtungen der Bischofskonferenz von England und Wales, sagte dazu im Gespräch mit Radio Vatikan:
“Es gibt sehr große Lücken in diesem Gesetzesentwurf. Ich habe ihn jetzt noch nicht im Detail gelesen, denn er wurde ja erst am Freitag öffentlich, aber wir haben einige Rechtsexperten, die sich das ganz genau ansehen. Es ergibt sich zum Beispiel die Frage, wie das mit Lehrern an katholischen Schulen ist. Wird es uns verboten werden, zu unterrichten? Erst kürzlich verlor ein Mann in England seinen Job, weil er sich auf seinem privaten Blog gegen die gleichgeschlechtliche Ehe geäußert hatte. Das ist ein Angriff auf die freie Rede- und Meinungsäußerung. Was wird passieren, wenn katholische Lehrer an katholischen Schulen sagen: ‚Die Ehe ist die Einheit von Mann und Frau’, ohne den Gesetzesentwurf zur gleichgeschlechtlichen Ehe zu erwähnen?“
Smith kritisiert weiter an dem geplanten Gesetz, dass es gegen das Gemeinwohl und gegen die menschliche Natur sei. Die Ehe sei die Einheit von Mann und Frau, und aus ihr sollten Kinder hervorgehen. Es sei absolut absurd, wenn eine Regierung das einfach ignorieren wolle.
Kardinal Philippe Barbarin von Lyon hat vor einer Woche in Paris an der Straßendemonstration gegen die gleichgeschlechtliche Ehe teilgenommen. Er wies jetzt gegenüber Radio Vatikan darauf hin, dass die katholische Ehe mit ihrem Engagement gegen Präsident Hollandes Ehe-Wahlversprechen keineswegs allein stehe.
„Natürlich inspirieren wir uns an dem, was uns das Evangelium und die Heiligen Schriften sagen – aber wir denken doch ähnlich wie viele andere in dieser Angelegenheit - wie die Muslime, die Juden und wie viele, die sich zu keiner Religion bekennen. Bei einem regulären Gesetzesvorhaben müssten erst einmal all diese Stimmen angehört werden! Man konsultiert Psychoanalysten, Psychologen, Erzieher, Juristen… Und dann erst kommt das Handeln“. Ich selbst bin Mitte Oktober angehört worden und Kardinal André Vingt-Trois (von Paris) Ende November. Wir hatten aber das Gefühl, man wollte unsere Stimme nicht hören. Also gingen wir auf die Straße! Die Demonstration war ein großes Ereignis, mit dem wir gewissermaßen gesagt haben „Bitte, hört uns an!“
Auch bei den Straßenprotesten gegen die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe hätten sehr verschiedene Menschen und Gruppen demonstriert - das sei hingegen bei den Befürwortern des geplanten Gesetzes nicht der Fall, so Barbarin. Dort seien die einen für die gleichgeschlechtliche Ehe, aber gegen ein Adoptionsrecht, andere wiederum seien für beides, und wieder andere forderten auch das Recht auf künstliche Befruchtung.
Der Erzbischof sieht große Lücken im Gesetzentwurf
Trotz aller Demos steht Frankreich aber schon kurz vor dem ersten Votum zum geplanten Gesetz. Auch in England geht es bei einem vergleichbaren Gesetzesvorhaben des Konservativen David Cameron voran: An diesem Freitag veröffentlichte die Regierung einen ersten Gesetzesentwurf. Erzbischof Peter David Smith, der Vorsitzende der Bischofskommission für christliche Verantwortung und soziale Einrichtungen der Bischofskonferenz von England und Wales, sagte dazu im Gespräch mit Radio Vatikan:
“Es gibt sehr große Lücken in diesem Gesetzesentwurf. Ich habe ihn jetzt noch nicht im Detail gelesen, denn er wurde ja erst am Freitag öffentlich, aber wir haben einige Rechtsexperten, die sich das ganz genau ansehen. Es ergibt sich zum Beispiel die Frage, wie das mit Lehrern an katholischen Schulen ist. Wird es uns verboten werden, zu unterrichten? Erst kürzlich verlor ein Mann in England seinen Job, weil er sich auf seinem privaten Blog gegen die gleichgeschlechtliche Ehe geäußert hatte. Das ist ein Angriff auf die freie Rede- und Meinungsäußerung. Was wird passieren, wenn katholische Lehrer an katholischen Schulen sagen: ‚Die Ehe ist die Einheit von Mann und Frau’, ohne den Gesetzesentwurf zur gleichgeschlechtlichen Ehe zu erwähnen?“
Smith kritisiert weiter an dem geplanten Gesetz, dass es gegen das Gemeinwohl und gegen die menschliche Natur sei. Die Ehe sei die Einheit von Mann und Frau, und aus ihr sollten Kinder hervorgehen. Es sei absolut absurd, wenn eine Regierung das einfach ignorieren wolle.