Frankfurter Allgemeine Zeitung gibt Argumente für Betreuungsgeld


Die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6. November 2012 sinnierte über das Betreuungsgeld.

Eltern, die ihre Kleinkinder zu Hause betreuen, bekommen künftig 150 Euro im Monat. Fraglich ist, ob das Betreuungsgeld den Unionsparteien zum Sieg bei der nächsten Bundestagswahl verhilf, so die FAZ.

Ganzheitlich gesehen, hält sich der „katastrophale Schaden“ – wie SPD, Grüne usw. immer wieder vorwerfen -, der das Betreuungsgeld anrichten soll, in Grenzen. Die ökonomische und gesellschaftspolitische Lenkungswirkung dieser Leistung dürfte gering sein: Eltern am unteren Ende der sozialen Skala geben ihre Kleinkinder schon heute nicht in die Krippe.

Die Abneigung vieler gegen die „Kitas“ schafft man auch dadurch nicht aus der Welt, dass man kein Betreuungsgeld zahlt. Um diese Schicht dazu zu bringen, ihre Kinder in solche Einrichtungen zu geben, müsste die Politik sich schon etwas Besseres einfallen lassen, so die FAZ. Stark auf ihren Beruf hin orientierte Mütter dagegen, wird das Betreuungsgeld nicht davon abhalten, ihre Erwerbstätigkeit wiederaufzunehmen.

Die Mehrheit der Eltern wolle keinen Krippenplatz in Anspruch nehmen. Die Prognosen der Bundesregierung gehen davon aus, dass für 39 Prozent der Kinder im Alter zwischen ein und drei Jahren ein Platz benötigt wird. In den Städten wird der Bedarf höher sein als auf dem Land.

Für die 60 Prozent der Eltern, die ihre Kleinkinder zu Hause betreuen wollen, ist die Leistung eine bescheidene Anerkennung dafür, dass sie ihren Nachwuchs liebevoll und aufmerksam erziehen und so die Grundlage dafür schaffen, dass diese Kinder zu Stützen der Gesellschaft werden.

Entsprechend folgt der Kampf der CSU für das Betreuungsgeld einer einfachen Rechnung. Mögen zwar viele Fachleute, die FDP und auch ein guter Teil der CDU-Abgeordneten dagegen sein: Die Mehrheit der Familien mit kleinen Kindern profitiert von der Hartnäckigkeit der CSU.

Das Betreuungsgeld kostet 1,2 Milliarden Euro jährlich, doch dieser Betrag könnte schnell anwachsen. Wenn am 1. August 2013 der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz kommt, aber nicht genug Plätze bereitstehen, könnte das Betreuungsgeld den Ärger der Eltern dämpfen.