FAZ: Daniel Günthers (CDU) Forderung nach Homo-Ehe ist Zugeständnis an Grünen
Daniel Günther. Pressefoto CDU S-H. Copyright Sönke Ehlers |
Günthers Stellungnahme schockierte die konservative CDU-Basis im hohen Norden. Zudem widersprach er damit auch der klaren Linie der Bundes-CDU, die in den Koalitionsgesprächen mit der SPD klar gemacht hat, dass die „Homo-Ehe“ für sie kein Thema sei.
Auch die anderen CDU-Spitzenkandidaten, (die dieses Jahr Landtagswahlen zu bestehen hatten) also Armin Laschet (NRW) und Annegret Kramp-Karrenbauer (Saarland) äußerten sich klar gegen die Homo-Ehe.
Die wahrscheinlichste Erklärung für Günthers linken Kurs in gesellschaftspolitischen Themen ist sein Wunsch, auf Biegen und Brechen eine Koalition mit den Grünen schließen zu wollen.
Was die Homo-Ehe betrifft, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 24. Mai 2017: „Schon versucht die CDU, auf die Grünen zuzugehen. Daniel Günther, der Spitzenkandidat der Christdemokraten, hat sich schon für die Homo Ehe ausgesprochen. Dass die in Berlin und nicht in Kiel beschlossen wird, wissen auch die Grünen. Aber die Botschaft kam an: Sie bewegt sich doch. Das gilt aber auch für die Grünen.“
In der Tat scheint bei den Grünen eine Koalition mit der CDU alles andere als beliebt zu sein. Umso geneigter scheint Daniel Günther christliche Prinzipien über Bord werfen zu wollen, um das Bündnis schmieden zu können.
Eine ähnliche Situation kennt man aus Hessen. CDU und Grünen gingen eine Koalition ein, die lange recht ruhig arbeitete. Bis zum Spätsommer 2016, als CDU-Kultusminister Ralph Alexander Lorz neue Richtlinien zur Sexualerziehung erließ, die nichts anderes sind als ein Gender-Lehrplan für alle Kinder ab sechs Jahren.
Dieser Lehrplan für Hessen ist auch ein gesellschaftspolitisches Zugeständnis der CDU an die Grünen.
Ergebnis: Seit dem Spätsommer 2016 protestieren Eltern, Elternorganisationen, katholische Kirche etc. gegen den CDU-Lehrplan. Dieser wird vorwiegend von LSBTI-Aktivistengruppen, Grünen und Linken unterstützt.
Daniel Günther scheint in dieselbe Falle tappen zu wollen. Dabei geht es in Schleswig-Holstein nicht nur um die Homo-Ehe, sondern um die höchst umstrittene „Queere Bildung“, die von der vorherigen rot-grünen Landesregierung massiv ausgebaut wurde.
Günther hat sich bis heute nicht dazu geäußert. Lediglich seine Schatten-Kultusministerin Katrin Prien signalisierte die Bereitschaft, die pädagogischen Experimente der Vorgängerregierung untersuchen zu wollen.
Hat Schleswig-Holstein schwarz gewählt, wird aber nun grün bekommen? Was Daniel Günther betrifft, scheint das der Fall zu sein. Hoffentlich duldet die Basis, die mehrheitlich konservativ ist, nicht die absurden Eskapaden Günthers in Richtung Grün und weist ihn in seine Schranken.