Familientraditionen stärken das Wir-Gefühl und sind für Kinder und Familie wichtig

Lukas Leubnitz


„Das ist bei uns so Tradition“ – Dieser kleine Satz hat eine große Bedeutung.

Er zeugt von einem Gefühl von Zusammenhalt, von Erinnerungen an gemeinsame Feste, an bewegende und fröhliche Momente. Und es ist auch ein Hauch von Stolz dabei, dass es etwas gibt, das einen als Familie besonders und einzigartig macht!

Traditionen sind eine kostbare Sache und werden von vielen Menschen als wichtiger Teil ihres Alltags und Lebens empfunden. Da gibt es die „großen“ Traditionen an Festtagen wie Ostern oder Weihnachten, die später zu den wertvollsten Erinnerungen gehören und immer wieder die Vorfreude auf das nächste Fest zu wecken vermögen. Und es gibt diese ganz kleinen Rituale, die vielleicht so selbstverständlich und alltäglich sind. Mit Traditionen, Bräuchen und festen Ritualen geben wir unser Wissen und unsere Kultur an die nächste Generation weiter.

Traditionen bereichern das (Familien)Leben
Wiederkehrende Traditionen, Gepflogenheiten oder Rituale innerhalb der Familie haben eine große Bedeutung für das Zusammenleben im Alltag und an besonderen Festtagen, denn sie geben den eigenen Kindern Werte mit auf den Weg, die sie im Leben brauchen werden.

Geduld beispielsweise, wenn vor der Bescherung am Heiligen Abend erst noch gemeinsam musiziert wird. Rücksichtnahme, wenn zugunsten des „Familienkaffees“ die Verabredung mit Freunden verschoben wird. Oder Kompromissbereitschaft, wenn man sich wenigstens an einem Morgen des Wochenendes für das gemeinsame Frühstück früher aus dem Bett bequemt, als man es sonst zu tun würde.

Traditionen verbinden Menschen miteinander

Der traditionelle Sankt-Martins-Zug mit allen Kindern aus Grundschule und Kindergarten, der alljährliche Besuch des Krippenspiels. Die Begegnung mit Nachbarn. Das gemeinsame Einhalten guter Vorsätze während der Fastenzeit – das alles sind Momente, an die man sich später zusammen mit der Familie und Freunden erinnern kann. Oft mit einem wunderbaren Gefühl von Geborgenheit.

Traditionen helfen im Alltag nicht aneinander vorbei zu leben
Wie oft hat man am Ende eines Tages das Gefühl, dass es mal wieder an der Zeit fehlte, um sich auszutauschen, um sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen, was in der Schule geschah und welche schönen und unschönen Momente die Arbeit mit sich brachte? Ein tägliches gemeinsames Abendessen oder eine halbe Stunde Zusammensein im Wohnzimmer vor dem Zubettgehen als feste Bestandteile des Alltags vermitteln die Sicherheit und die innere Ruhe, dass stets genug Zeit für Gespräche bleibt.

Traditionen schaffen verlässliche Strukturen
In den Tag hinein zu leben, nicht zu wissen, was morgen ist, das bereitet Kindern häufig Unbehagen. Feste Rituale, regelmäßig wiederkehrende Ereignisse helfen ihnen, die Welt zu verstehen, und geben ihnen Sicherheit. Sowohl alltäglich im Kleinen als auch über ein ganzes Jahr betrachtet.

Denn auch wenn „Wochen und Monate“ noch abstrakte Begriffe für Kinder sind: Das Laternenbasteln vor St. Martin oder Plätzchen backen vor dem ersten Advent lassen Erinnerungen an das vergangen Jahr aufleben, wecken die Vorfreude und vermitteln eindrücklicher „Nun ist es bis Weihnachten nicht mehr lange“ als viele Worte es vermögen.

Mit Informationen aus familie.de