Familiennetzwerk wirft Bertelsmann-Stiftung Propaganda für Krippenbetreuung vor – Vorwurf: „Interpretation wissenschaftlich nicht haltbar und unseriös
Bonn/Hollern - Als „wissenschaftlich nicht haltbar“ bezeichnet das Familiennetzwerk Deutschland die jüngste Studie der Bertelsmann-Stiftung http://www.bertelsmann-stiftung.de/ zur Krippenbetreuung („Volkswirtschaftlicher Nutzen von frühkindlicher Bildung in Deutschland“), die einen Zusammenhang zwischen Krippenerziehung und späterem beruflichen Erfolg präsentiert. Die Widersprüchlichkeit der Studie wird von dem ausführenden Büro BASS, Schweiz, selbst festgestellt: „Die Einstufung ins Gymnasium bedeutet noch nicht, dass der entsprechende Abschluss auch erreicht wird.“Mit den ermittelten Zahlen der Studie könne lediglich eine einzige Aussage gemacht werden: Die Eltern, die ihr Kind in der Krippe betreuen lassen, melden ihr Kind öfter am Gymnasium an, als Eltern, die ihr Kind in den ersten drei Jahren selber betreuen. „Alles andere ist Spekulation“, so die Vorsitzende des Familiennetzwerkes Maria Steuer, „und stützt sich auf Vermutungen.“ Waren diese Kinder intelligenter? – Dies sei nicht geprüft worden: „Hatten diese Kinder eine Gymnasialempfehlung? – Wurde nicht überprüft. Werden diese Kinder das Gymnasium abschließen? – Kann man noch nicht sagen. Gehören diese Kinder zu den 15 Prozent, die das Abitur nicht schaffen? – Kann man noch nicht sagen. Werden diese Kinder ein Studium beginnen und es erfolgreich abschließen? – Kann man noch nicht sagen. Werden diese Kinder tatsächlich, wie angenommen, erfolgreich im Berufsleben sein? – Kann man noch nicht sagen.“
Steuer führt weiter aus, dass „die wesentliche Voraussetzung für Erfolg in Beruf und Leben die stabile Persönlichkeitsstruktur und so genannte ‚emotionale Intelligenz’ sei. Und auch dazu habe die Studie keinen Beitrag geleistet. Damit ist auch der zukünftige volkswirtschaftliche Nutzen, der aus der Leistung der Kinder errechnet wird, rein spekulativ. Und eines sagt die Studie mit Sicherheit nicht aus: Wer die Krippe besucht, sei intelligenter und könne leichter das Abitur machen. Man fragt sich, warum so eine hochspekulative unseriöse Studie veröffentlicht wird.“
Das Fazit des Familiennetzwerkes. „Möglicherweise wird die Bertelsmannstiftung hier benutzt, um mit dieser durchsichtigen Propaganda die Akzeptanz für den Krippenausbau in der Bevölkerung zu erhöhen.
Verfasser: Paul Humberg/Online-Nachrichtendienst NeueNachricht (http://www.ne-na.de/)
Stellungnahme des Familiennetzwerkes HIER