Exzessive Nutzung digitaler Medien führt bei Kindern schnell zu Entwicklungsstörungen
Christiane Jurczik
Die neue BLIKK-Studie über Mediennutzung Kinder und Jugendlicher zeigt deutlich welche Folgen eine zu frühe und ungeregelte Nutzung von Bildschirmmedien bei Kindern und Jugendlichen auftreten können: Sprach- und Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen und erhöhtes Körpergewicht.
Das Projekt „BLIKK‐Medien“ hat 5.573 Eltern und deren Kinder zum Umgang mit digitalen Medien befragt und gleichzeitig im Rahmen der üblichen Früherkennungsuntersuchungen die körperliche, entwicklungsneurologische und psychosoziale Verfassung umfangreich dokumentiert. Die Studie geht weit über die üblichen Befragungen zu Mediennutzung hinaus.
Zur Analyse der Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung durch digitale Medien haben die Forscher Daten zum Medienverhalten in den Familien erfragt. Zum ersten Mal wurden Früherkennungsuntersuchungen durchgeführt und ausführlich dokumentiert. Dadurch sollen Eltern bei Fehlentwicklungen zielgerichtet und präventiv beraten werden.
Das alarmierende Ergebnis: 75 Prozent der Kinder im Alter zwischen zwei bis vier Jahren spielen täglich bis zu 30 Minuten unbeaufsichtigt mit einem Smartphone. Über 60 Prozent der Neun- bis Zehnjährigen schaffen es nicht, sich länger als 30 Minuten ohne digitale Medien zu beschäftigen. Die Folgen sind gestörte Sprachentwicklung, Aufmerksamkeitsschwächen und Schlafstörungen, dies bestätigen auch Ärzte von 84 Kinder- und Jugendpraxen, die zu diesem Thema befragt wurden. Darüber hinaus gibt es vom siebten Lebensjahr an eindeutige Zusammenhänge zwischen Lese- Rechtschreibschwäche und ADHS.
Der Bedarf an weiteren Forschungen und Langzeitstudie wächst. Denn mehr als 23 Prozent der Eltern fühlen sich bei diesem Thema unzureichend informiert.
Schon jetzt gelten mehr als 600 000 junge Menschen als medienabhängig. Jedes Jahr erkranken 20 000 Kinder mehr an „Mediensucht“.
Forschung kostet Geld. Paradoxes Erstaunen ruft dabei die Bildungsministerin Johanna Wanka hervor. Sie hat fünf Millionen Euro für Hardware an Schulen versprochen. Aber nicht einmal die Hälfte dieser Summe in weitere Erforschung der Folgen übermäßiger Mediennutzung zur Verfügung gestellt.
So ergibt sich eine zwingende Notwendigkeit für die Zukunft: Medienpädagogen sollten sich zusammen mit Ärzten und Psychologen neu orientieren anstatt Kinder immer früher an das Arbeiten am Bildschirm zu gewöhnen. Konzepte entwickeln in denen Eltern und Kinder einen angemessenen Umgang mit Medien erlenen können. Und zudem mehr Geld für die unerlässliche Forschung auf dem Gebiet zur Verfügung stellen, denn Kinder sind unsere Zukunft.
Zahlenangaben aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 03.07.17
Die neue BLIKK-Studie über Mediennutzung Kinder und Jugendlicher zeigt deutlich welche Folgen eine zu frühe und ungeregelte Nutzung von Bildschirmmedien bei Kindern und Jugendlichen auftreten können: Sprach- und Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen und erhöhtes Körpergewicht.
Das Projekt „BLIKK‐Medien“ hat 5.573 Eltern und deren Kinder zum Umgang mit digitalen Medien befragt und gleichzeitig im Rahmen der üblichen Früherkennungsuntersuchungen die körperliche, entwicklungsneurologische und psychosoziale Verfassung umfangreich dokumentiert. Die Studie geht weit über die üblichen Befragungen zu Mediennutzung hinaus.
Zur Analyse der Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung durch digitale Medien haben die Forscher Daten zum Medienverhalten in den Familien erfragt. Zum ersten Mal wurden Früherkennungsuntersuchungen durchgeführt und ausführlich dokumentiert. Dadurch sollen Eltern bei Fehlentwicklungen zielgerichtet und präventiv beraten werden.
Das alarmierende Ergebnis: 75 Prozent der Kinder im Alter zwischen zwei bis vier Jahren spielen täglich bis zu 30 Minuten unbeaufsichtigt mit einem Smartphone. Über 60 Prozent der Neun- bis Zehnjährigen schaffen es nicht, sich länger als 30 Minuten ohne digitale Medien zu beschäftigen. Die Folgen sind gestörte Sprachentwicklung, Aufmerksamkeitsschwächen und Schlafstörungen, dies bestätigen auch Ärzte von 84 Kinder- und Jugendpraxen, die zu diesem Thema befragt wurden. Darüber hinaus gibt es vom siebten Lebensjahr an eindeutige Zusammenhänge zwischen Lese- Rechtschreibschwäche und ADHS.
Der Bedarf an weiteren Forschungen und Langzeitstudie wächst. Denn mehr als 23 Prozent der Eltern fühlen sich bei diesem Thema unzureichend informiert.
Schon jetzt gelten mehr als 600 000 junge Menschen als medienabhängig. Jedes Jahr erkranken 20 000 Kinder mehr an „Mediensucht“.
Forschung kostet Geld. Paradoxes Erstaunen ruft dabei die Bildungsministerin Johanna Wanka hervor. Sie hat fünf Millionen Euro für Hardware an Schulen versprochen. Aber nicht einmal die Hälfte dieser Summe in weitere Erforschung der Folgen übermäßiger Mediennutzung zur Verfügung gestellt.
So ergibt sich eine zwingende Notwendigkeit für die Zukunft: Medienpädagogen sollten sich zusammen mit Ärzten und Psychologen neu orientieren anstatt Kinder immer früher an das Arbeiten am Bildschirm zu gewöhnen. Konzepte entwickeln in denen Eltern und Kinder einen angemessenen Umgang mit Medien erlenen können. Und zudem mehr Geld für die unerlässliche Forschung auf dem Gebiet zur Verfügung stellen, denn Kinder sind unsere Zukunft.
Zahlenangaben aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 03.07.17