Essstörungen und Selbstverletzungen bei jungen Mädchen drastisch gestiegen

Essstörungen und Selbstverletzungen bei jungen Mädchen drastisch gestiegen

Maximilian Klieber

Eine besorgniserregende Entwicklung zeichnet sich ab: Die Zahl der Mädchen, die an Essstörungen leiden oder sich selbst verletzen, ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor, die die Gesundheitsdaten von mehr als einer Million Mädchen in Großbritannien analysiert hat.

Die Studie, die im „British Medical Journal“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Zahl der Mädchen im Alter von 13 bis 16 Jahren, die wegen Essstörungen oder Selbstverletzungen medizinische Hilfe suchten, seit 2020 um mehr als 42 Prozent gestiegen ist. Die Forscher fanden heraus, dass es bei den Mädchen im Alter von 17 bis 19 Jahren zu einer Steigerung von 32 Prozent kam. Selbstverletzungen im Alter von 13 bis 16 Jahren waren auch um 38 Prozent öfter zu verzeichnen als in den Jahren davor laut dem britischen Wissenschaftlerteam der Fachzeitschrift „The Lancet Child and Adolescent Health“. In den anderen Altersgruppen und bei Jungen fanden sich keine Hinweise auf einen Anstieg der Häufigkeit von Selbstverletzungen oder Essstörungen. Die Gründe für diesen starken Anstieg sind noch nicht vollständig geklärt. Die Forscher vermuten jedoch, dass die vergangene Corona Pandemie ein ausschlaggebender Grund für solche Ergebnisse sei. Ein weiterer Grund können die verfälschten Bilder auf Hochglanzmagazinen und Social Media sein, auf denen durch Fotoshop nur makellose Körper und Gesichter zu sehen sind. Auch Fernsehsendungen wie GNTM (Germany’s Next Topmodel) sind an einer verschobenen Wahrnehmung des eigenen Körperbildes mitverantwortlich. Normalgewichtige Mädchen warden als zu dick bezeichnet und sind nur für die Quote dabei.

Die Studie unterstreicht die dringende Notwendigkeit, mehr Ressourcen in die Prävention und Behandlung von Essstörungen und Selbstverletzungen bei Mädchen zu investieren. Es ist wichtig, dass Mädchen, die an diesen Störungen leiden, frühzeitig geholfen wird.

Die alarmierenden Ergebnisse dieser Studie sollten als Weckruf dienen. Es ist an der Zeit, dass wir uns ernsthaft mit den psychischen Gesundheitsproblemen von Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen und Maßnahmen ergreifen, um diese besorgniserregenden Ergebnisse wieder umzukehren.