Erneut Geburtenrückgang in Deutschland
Brüssel (kathnews). In keinem europäischen Land wurden im vergangenen Jahr, bezogen auf die Zahl der Gesamtbevölkerung, so wenige Kinder geboren, wie in Deutschland. Dies geht aus einer aktuellen Studie der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor. Demnach wurden in Deutschland pro 1.000 Einwohner lediglich 8,2 Kinder geboren. Im Vorjahr lag die so genannte Bruttogeburtenziffer noch bei 8,3 Kindern. Deutschland ist somit nicht nur Schlusslicht im europäischen Vergleich, sondern gleichzeitig auch der einzige europäische Staat, in dem die Bruttogeburtenziffer im Vergleich zum Vorjahreswert rückläufig ist.Weiterer Negativrekord: in keinem europäischen Land stieg die Zahl der Todesfälle im Vergleich zu den statistischen Erhebungen der Vorjahre so deutlich an. Betrug diese Quote bei der letzten statistischen Erhebung noch 10,1 Prozent, vermeldet Eurostat in diesem Jahr bereits eine Ziffer von 10,3 Prozent. In realen Zahlen gesprochen bedeutet dies, dass 844 000 Todesfällen nur 675 000 Geburten entgegenstanden. Die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland schrumpfte also um beachtliche 168 000 Menschen.
Lohnenswert ist ein Blick auf den europäischen Vergleich: angeführt wird die Statistik von Irland, wo im vergangenen Jahr 16,9 Kinder pro 1.000 Einwohner das Licht der Welt erblickten. Mit geringem Abstand folgt Frankreich auf dem zweiten Platz, dahinter Großbritannien mit einem Wert von 12 Kindern pro 1.000 Einwohner. Ingesamt kann in der Europäischen Union ein tendenzieller Bevölkerungszuwachs verzeichnet werden. Die Gesamtbevölkerung der Europäischen Union wird zum Zeitpunkt der statistischen Erhebung auf rund 500 Millionen Menschen geschätzt.
Dies bedeutet einen Bevölkerungszuwachs von knapp 2 Millionen Menschen im Vergleich zum Vorjahreswert. Dieser Zuwachs um 0,4 Prozent kann vor allem durch 1,4 Millionen Einwanderer erklärt werden, die im vergangenen Jahr in der Europäischen Union eingebürgert wurden. Hinzu kommt ein natürliches Bevölkerungswachstum um 600.000 Einwohner.
Quelle: Kathnews