<strong>Erbarmungslose Gewalt unter Minderjährigen</strong>
Maximilian Klieber
Immer mehr Fälle von Gewalt unter Kindern werden aktuell in Deutschland bekannt. Zuerst sorgte der Fall Luise für Entsetzen, welche in Freudenberg von einer 12 -und 13-Jährigen getötet worden war. Gestern wurde der Fall einer 13-Jährigen aus Heide bekannt, die stundenlang von einer Mädchengruppe gequält und erniedrigt wurde.
Jugendforensiker Falk Burchardt erklärt nun, wie es zu solchen Extremfällen kommen kann. Laut Burchardt gebe es an deutschen Schulen eine ,nicht harmlose“ Menge an verbaler und körperlicher Gewalt. Dies liege daran, dass kleinere Kinder ihre Wirkung auf Andere noch gar nicht richtig wahrnehmen würden. „Wenn Kinder in der Kita um ein Spielzeug streiten, dann hauen sie sich das unter Umständen gegenseitig auf den Kopf. Wenn sie älter sind, geht es schon eher über die Sprache. Das lernen Kinder aber erst im Laufe der Zeit. Impulskontrolle ist sozial erlernt“, so Burchardt.
Neben den Fällen aus Heide und Freudenberg wurde Ende Februar ein 15-Jähriger wegen eines Mordes an einer gleichaltrigen Mitschülerin zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Durch solche Extremfälle kommt immer wieder die Frage auf, weshalb Kinder und Jugendliche so etwas tun und wie es dazu kommen kann. Liegt es an einer falschen Erziehung oder ist es die fehlende Impulskontrolle welche noch nicht erlernt wurde? Ein weiterer Grund könnten die vielen externen Einflüsse von sozialen Medien, Filmen und gewaltverherrlichenden Videospielen sein.
Fakt ist: Die Gewalt unter Kindern und Jugendlichen ist ein zunehmendes Problem. Die Frage wie gut Kinder aufwachsen und erzogen werden können, muss auch die Politik als Herausforderung verstehen.