Eltern wollen das alte Abitur zurück
Das Turbo-Abitur in zwölf Jahren sollte die langen deutschen Ausbildungszeiten verkürzen. Doch das System hat die Eltern nicht überzeugt. Die deutliche Mehrheit sagt: Besser wieder ein Jahr länger lernen.
Die Verkürzung war nach Aussage des Schulforschers Klaus-Jürgen Tillmann miserabel vorbereitet und bietet deshalb weiter Anlass zu Kritik. „Es gibt in der Schulpolitik bisher keine andere flächendeckend durchgeführte Änderung, die bei den Eltern auf so viel Skepsis und Widerstand gestoßen ist“, sagte Tillmann in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.
„Die Bewegungen einiger Kultusminister und die Zulassung von Alternativen in fast allen Bundesländern, das Abitur auch wieder nach 13 Schuljahren ablegen zu können, sind politisch und pädagogisch gut verständlich“, sagte der Schulforscher. Unter anderem hatte der Landtag in Hessen kurz vor Weihnachten 2012 noch eine Wahlmöglichkeit ab dem nächsten Schuljahr beschlossen.
Tillman verwies auf die aktuelle Umfrage unter Eltern. Demnach wünschen sich im Westen 80 Prozent und im Osten 50 Prozent die Rückkehr zu 13 Schuljahren. Die Verdichtung des Lehrstoffes und die Auflage der Kultusministerkonferenz, die bundesweite vereinbarte Pflichtstundenzahl bis zum Abitur verkürzten Zeitraum zu absolvieren, führte an den Gymnasien häufig zu einem Sieben- bis Acht-Stunden-Tag – und damit zu regelmäßigem Nachmittagsunterricht.
„Dafür sind viele Gymnasien gar nicht ausgerichtet. Es fehlen Aufenthaltsräume, es gibt kaum Mensen“, bemängelte Tillmann. Auch hätten viele Gymnasiallehrer nicht flexibel genug auf die neue Situation reagiert und trotz der längeren Schultage weiterhin die gleiche Menge Hausaufgaben aufgegeben.
„Natürlich hat die Schulzeitverkürzung auch die außerschulischen Aktivitäten der Schüler stark eingeengt“, sagte Tillmann weiter. Ich möchte nicht auf das Thema „Zu wenig Zeit für den Gegenunterricht“ zuspitzen, aber leider haben hier sowohl der Sport wie auch die Kultur verloren.
Viele Eltern hätten zudem mit einem inneren Widerspruch zu kämpfen. „Auf der einen Seite wollen sie ihr Kind nicht unter übermäßigen Leistungsdruck setzen, auf der anderen Seite hätten sie aber auch stets die Abiturnoten, den Numerus clausus und die spätere Studienzulassung im Blick.“
Mit Material von dpa
Die Verkürzung war nach Aussage des Schulforschers Klaus-Jürgen Tillmann miserabel vorbereitet und bietet deshalb weiter Anlass zu Kritik. „Es gibt in der Schulpolitik bisher keine andere flächendeckend durchgeführte Änderung, die bei den Eltern auf so viel Skepsis und Widerstand gestoßen ist“, sagte Tillmann in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.
„Die Bewegungen einiger Kultusminister und die Zulassung von Alternativen in fast allen Bundesländern, das Abitur auch wieder nach 13 Schuljahren ablegen zu können, sind politisch und pädagogisch gut verständlich“, sagte der Schulforscher. Unter anderem hatte der Landtag in Hessen kurz vor Weihnachten 2012 noch eine Wahlmöglichkeit ab dem nächsten Schuljahr beschlossen.
Tillman verwies auf die aktuelle Umfrage unter Eltern. Demnach wünschen sich im Westen 80 Prozent und im Osten 50 Prozent die Rückkehr zu 13 Schuljahren. Die Verdichtung des Lehrstoffes und die Auflage der Kultusministerkonferenz, die bundesweite vereinbarte Pflichtstundenzahl bis zum Abitur verkürzten Zeitraum zu absolvieren, führte an den Gymnasien häufig zu einem Sieben- bis Acht-Stunden-Tag – und damit zu regelmäßigem Nachmittagsunterricht.
„Dafür sind viele Gymnasien gar nicht ausgerichtet. Es fehlen Aufenthaltsräume, es gibt kaum Mensen“, bemängelte Tillmann. Auch hätten viele Gymnasiallehrer nicht flexibel genug auf die neue Situation reagiert und trotz der längeren Schultage weiterhin die gleiche Menge Hausaufgaben aufgegeben.
„Natürlich hat die Schulzeitverkürzung auch die außerschulischen Aktivitäten der Schüler stark eingeengt“, sagte Tillmann weiter. Ich möchte nicht auf das Thema „Zu wenig Zeit für den Gegenunterricht“ zuspitzen, aber leider haben hier sowohl der Sport wie auch die Kultur verloren.
Viele Eltern hätten zudem mit einem inneren Widerspruch zu kämpfen. „Auf der einen Seite wollen sie ihr Kind nicht unter übermäßigen Leistungsdruck setzen, auf der anderen Seite hätten sie aber auch stets die Abiturnoten, den Numerus clausus und die spätere Studienzulassung im Blick.“
Mit Material von dpa