Einschneidende Folgen für Kinderseelen durch Pandemie

<p>(DVCK e.V. - Aktion Kinder in Gefahr) Verschiedenen Studien zufolge zeigt sich fast jedes dritte Kind psychisch auffällig. Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an den Folgen des Lockdown und den Kontakteinschränkungen. Ärzte sind davon ausgegangen, dass sich die Kinder an den Zustand gewöhnen. Wie aber neue Untersuchungen zeigen ist dies nicht der Fall. Sondern sie leiden vermehrt unter Depressionen, Ängsten, Schlafstörungen und Aggressionen – um nur einige der häufigsten Folgen zu nennen.</p> <p>Die Lage hat sich verschärft: Die Daten der DAK belegen einen starken Anstieg von Depressionen vor allem bei älteren Jugendlichen. So stieg der Anteil der 15- bis 17-Jährigen, die 2020 neu an einer Depression erkrankten, um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bundesweit steigen die psychischen Erkrankungen bei den 6- bis 18-Jährigen um 20 Prozent. Mädchen sind hiervon dreimal so häufig in ärztlicher Behandlung wie gleichaltrige Jungen. Experten berichten zum Teil von ersten Engpässen an Kliniken.</p> <p>Vor der Pandemie hatten demnach zehn Prozent der Jugendlichen von 16 bis 19 Jahren depressive Symptome, am Ende des ersten Lockdowns waren es 25 Prozent. Dabei gebe es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Bei weiblichen Jugendlichen kam es demnach zu einem Anstieg depressiver Symptome von 13 auf 35 Prozent in der Pandemie, bei den männlichen Jugendlichen zu einem Anstieg von sieben auf 15 Prozent.</p> <p>Laut einer Hochrechnung über die tagesschau.de am 14. Dezember 2021 berichtet, nehmen die psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen immer weiter zu. Die Zahl der Kinder die sich zum Beispiel aufgrund von Essstörungen behandeln ließen, ist im Corona-Jahr 2020 um rund 60 Prozent gestiegen, zeigen Berechnungen der Krankenversicherung KKH, die sich auf Daten der ersten sechs Versicherungsmonate 2020 beziehen. Im gleichen Jahr wurden 16 Prozent mehr Grundschulkinder wegen Fettleibigkeit ärztlich behandelt. Ursachen hierfür sind vor allem Bewegungsmangel und übermäßiges Essen als Ersatzbefriedigung. Für den Report untersuchten Wissenschaftler den Angaben zufolge anonymisierte Abrechnungsdaten von rund 800.000 Kindern und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahren.</p>