Ehe und Familie auf dem Scheideweg
Mathias von Gersdorff
So wie die Zeichen stehen, wird über Ehe und Familie aller Voraussicht nach bis zur nächsten Bundestagswahl im Jahr 2017 heftig diskutiert werden.
Dabei geht es vielen Politikern nicht darum, Ehe und Familie zu fördern, sondern sie eigentlich zu zerstören: SPD, Grüne, Linke und inzwischen auch einige in der Union sind nämlich entschlossen, das Ehegesetz gleichgeschlechtlichen Paaren zu öffnen. Sollte dies geschehen, würden Forderungen, das Ehegesetz auch anderen Formen von Partnerschaften zu öffnen, bald folgen. Das wäre das Ende der Zivilehe.
Wie heftig eine solche Debatte aussehen könnte, zeigte die Auseinandersetzung innerhalb der CDU in den Wochen nach dem Referendum in Irland am 22. Mai 2015: Nachdem einige wenige Bundestagsabgeordnete gefordert hatten, das Ehegesetz für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen, schien es kein weiteres Thema zu geben. Finanzkrise Griechenlands, demographische Krise, Krieg in Syrien – kein Thema spielte so eine große Rolle, wie die Gleichstellung der Homo-Partnerschaften mit der Ehe.
Man muss schon eine gewaltige Empathie entwickeln, um nachempfinden zu können, was sich diese Politiker dabei denken. Seit Jahrtausenden ist die Ehe in allen Kontinenten und in allen Zivilisationen eine Verbindung zwischen Mann und Frau.
Wer der Meinung war, das Zeitalter der Ideologien sei mit dem Untergang des Sowjet-Kommunismus beendet, wird eines besseren belehrt: Einer Verbindung von zwei Menschen gleichen Geschlechts den Namen Ehe zu geben, was seit eh und je etwas ganz anderes bedeutet hat, ist schlichtweg ideologische Verblendung. Mehr noch, es ist ein ideologisch gesteuerter Wille, eine grundlegende Institution – die Familie -, die von Anbeginn der Menschheit existiert und die grundlegend für das normale Zusammenleben der Menschen ist, mutwillig zu zerstören.
Erstaunlich in dieser Hinsicht ist, wie sich die beiden großen Kirchen in Schweigen hüllen (Die Deutsche (katholische) Bischofskonferenz hat sich in einer Pressemitteilung dagegen ausgesprochen, aber nicht weiter versucht, Einfluss in der öffentlichen Debatte zu gewinnen). Sie scheinen die Gefahren für sich nicht zu sehen oder nicht sehen zu wollen.
Und diese sind durchaus groß. Käme es nämlich zu einer Öffnung der Ehe, würde dies zwangsläufig zu einer Religionsverfolgung führen.
Das wäre unvermeidlich, denn der Abschluss einer Ehe hat Folgen in sehr vielen Rechtsgebieten, wie etwa Familienrecht, Steuerrecht, Arbeitsrecht usw.
Falls die Öffnung der Ehe für Homosexuelle durchgesetzt wird, würde es dazu führen, dass ein einziges Wort (Ehe) zwei völlig unterschiedliche Dinge meint, je nachdem, ob man die zivile oder die kirchliche Bedeutung des Wortes nimmt. Es würde ein Druck auf die Kirchen entstehen, sich der zivilen Bedeutung anzupassen.
Doch nicht nur das. Die Öffnung der Ehe für Homosexuelle hätte die Änderung von Hunderten, wenn nicht gar Tausenden von Gesetzen zur Folge. Alle Gesetze, in denen die Ehe irgendeine Rolle spielt, würden automatisch eine völlig neue Bedeutung erhalten, wie etwa Adoptionsrecht, Krankenversicherung, Erziehungsrechte, Altersversorgung usw. Kirchliche Einrichtungen würden vor einem Dauerdilemma stehen.
Noch konnten die Kirchen bislang ihre Sonderstellung in Deutschland verteidigen, so dass zum Beispiel Angestellte im kirchlichen Bereich besonderen Regelungen unterworfen sind. Doch die Offensive gegen diese Kirchenprivilegien wird immer stärker. Ihre (partielle) Abschaffung wird inzwischen von Grünen, Linken und FDP gefordert. Abgesehen davon, schwindet in der Gesellschaft das Verständnis für diese Sonderstellung. Selbst bei unveränderten rechtlichen Bestimmungen würde es den Kirchen zunehmend schwer fallen, Akzeptanz zu finden. Eine Zusammenarbeit zwischen kirchlichen und staatlichen Einrichtungen in etlichen Feldern wird sowieso nicht mehr möglich sein, es sei denn, die Kirchen passen sich den Umständen noch mehr an, als bislang schon geschehen und geben ihr christliches Profil preis.
Wir jedenfalls werden nicht aufhören, die eigentliche Ehe zwischen Mann und Frau zu verteidigen. Wir müssen und können die Öffnung des Eherechts verhindern. Dazu müssen wir die christliche Basis Deutschlands mobilisieren. Lassen wir uns vor allem nicht vom Lärm beeinflussen, den viele Medien produzieren: Sie reflektieren nicht die Meinung der Menschen, sondern betreiben schlicht und ergreifend Propaganda.
In der Vergangenheit setzte sich die Aktion „Kinder in Gefahr“ mehrmals in diesem Sinne ein – mit Ihrer großzügigen Teilnahme und Unterstützung – wir konnten das Schlimmste verhindern. Auch dieses Mal werden wir es schaffen, auch wenn es schwer werden sollte. Wir müssen zusammenhalten und gewiss sein, dass Gott uns beistehen wird.
So wie die Zeichen stehen, wird über Ehe und Familie aller Voraussicht nach bis zur nächsten Bundestagswahl im Jahr 2017 heftig diskutiert werden.
Dabei geht es vielen Politikern nicht darum, Ehe und Familie zu fördern, sondern sie eigentlich zu zerstören: SPD, Grüne, Linke und inzwischen auch einige in der Union sind nämlich entschlossen, das Ehegesetz gleichgeschlechtlichen Paaren zu öffnen. Sollte dies geschehen, würden Forderungen, das Ehegesetz auch anderen Formen von Partnerschaften zu öffnen, bald folgen. Das wäre das Ende der Zivilehe.
Wie heftig eine solche Debatte aussehen könnte, zeigte die Auseinandersetzung innerhalb der CDU in den Wochen nach dem Referendum in Irland am 22. Mai 2015: Nachdem einige wenige Bundestagsabgeordnete gefordert hatten, das Ehegesetz für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen, schien es kein weiteres Thema zu geben. Finanzkrise Griechenlands, demographische Krise, Krieg in Syrien – kein Thema spielte so eine große Rolle, wie die Gleichstellung der Homo-Partnerschaften mit der Ehe.
Man muss schon eine gewaltige Empathie entwickeln, um nachempfinden zu können, was sich diese Politiker dabei denken. Seit Jahrtausenden ist die Ehe in allen Kontinenten und in allen Zivilisationen eine Verbindung zwischen Mann und Frau.
Wer der Meinung war, das Zeitalter der Ideologien sei mit dem Untergang des Sowjet-Kommunismus beendet, wird eines besseren belehrt: Einer Verbindung von zwei Menschen gleichen Geschlechts den Namen Ehe zu geben, was seit eh und je etwas ganz anderes bedeutet hat, ist schlichtweg ideologische Verblendung. Mehr noch, es ist ein ideologisch gesteuerter Wille, eine grundlegende Institution – die Familie -, die von Anbeginn der Menschheit existiert und die grundlegend für das normale Zusammenleben der Menschen ist, mutwillig zu zerstören.
Erstaunlich in dieser Hinsicht ist, wie sich die beiden großen Kirchen in Schweigen hüllen (Die Deutsche (katholische) Bischofskonferenz hat sich in einer Pressemitteilung dagegen ausgesprochen, aber nicht weiter versucht, Einfluss in der öffentlichen Debatte zu gewinnen). Sie scheinen die Gefahren für sich nicht zu sehen oder nicht sehen zu wollen.
Und diese sind durchaus groß. Käme es nämlich zu einer Öffnung der Ehe, würde dies zwangsläufig zu einer Religionsverfolgung führen.
Das wäre unvermeidlich, denn der Abschluss einer Ehe hat Folgen in sehr vielen Rechtsgebieten, wie etwa Familienrecht, Steuerrecht, Arbeitsrecht usw.
Falls die Öffnung der Ehe für Homosexuelle durchgesetzt wird, würde es dazu führen, dass ein einziges Wort (Ehe) zwei völlig unterschiedliche Dinge meint, je nachdem, ob man die zivile oder die kirchliche Bedeutung des Wortes nimmt. Es würde ein Druck auf die Kirchen entstehen, sich der zivilen Bedeutung anzupassen.
Doch nicht nur das. Die Öffnung der Ehe für Homosexuelle hätte die Änderung von Hunderten, wenn nicht gar Tausenden von Gesetzen zur Folge. Alle Gesetze, in denen die Ehe irgendeine Rolle spielt, würden automatisch eine völlig neue Bedeutung erhalten, wie etwa Adoptionsrecht, Krankenversicherung, Erziehungsrechte, Altersversorgung usw. Kirchliche Einrichtungen würden vor einem Dauerdilemma stehen.
Noch konnten die Kirchen bislang ihre Sonderstellung in Deutschland verteidigen, so dass zum Beispiel Angestellte im kirchlichen Bereich besonderen Regelungen unterworfen sind. Doch die Offensive gegen diese Kirchenprivilegien wird immer stärker. Ihre (partielle) Abschaffung wird inzwischen von Grünen, Linken und FDP gefordert. Abgesehen davon, schwindet in der Gesellschaft das Verständnis für diese Sonderstellung. Selbst bei unveränderten rechtlichen Bestimmungen würde es den Kirchen zunehmend schwer fallen, Akzeptanz zu finden. Eine Zusammenarbeit zwischen kirchlichen und staatlichen Einrichtungen in etlichen Feldern wird sowieso nicht mehr möglich sein, es sei denn, die Kirchen passen sich den Umständen noch mehr an, als bislang schon geschehen und geben ihr christliches Profil preis.
Wir jedenfalls werden nicht aufhören, die eigentliche Ehe zwischen Mann und Frau zu verteidigen. Wir müssen und können die Öffnung des Eherechts verhindern. Dazu müssen wir die christliche Basis Deutschlands mobilisieren. Lassen wir uns vor allem nicht vom Lärm beeinflussen, den viele Medien produzieren: Sie reflektieren nicht die Meinung der Menschen, sondern betreiben schlicht und ergreifend Propaganda.
In der Vergangenheit setzte sich die Aktion „Kinder in Gefahr“ mehrmals in diesem Sinne ein – mit Ihrer großzügigen Teilnahme und Unterstützung – wir konnten das Schlimmste verhindern. Auch dieses Mal werden wir es schaffen, auch wenn es schwer werden sollte. Wir müssen zusammenhalten und gewiss sein, dass Gott uns beistehen wird.