Die Mehrheit der Deutschen lehnt Gender-Sprache ab
(DVCK e. V. - Aktion Kinder in Gefahr) Soll Sprache in Schrift und Wort immer auch die Existenz unterschiedlicher Geschlechter berücksichtigen? Die Mehrheit der Deutschen hat dazu eine klare Meinung - unabhängig vom Geschlecht.
Einer Umfrage zufolge halten 65 Prozent der Bevölkerung in Deutschland nichts von einer Sprache die verkrampft umfunktioniert werden soll. Die Mehrheit lehnt Formulierungen wie “Zuhörende“ statt “Zuhörer“ und die Nutzung des großen Binnen-I (WählerInnen) in der Schriftsprache ebenso ab wie eine Kunstpause vor der zweiten Worthälfte (Pendler_innen) in der gesprochenen Sprache. Die Befragung hatte Infratest Dimap Mitte Mai für Welt am Sonntag erhoben.
Zwar bewerteten Frauen die Gendersprache positiver als Männer, doch auch von ihnen lehnten 59 Prozent diese ab. Sogar bei den Anhängern der Grünen, stellten sich 48 Prozent gegen diese Sprache; 47 Prozent waren dafür.
Bei den Frauen, die die Gender-Sprache insgesamt positiver bewerten als die Männer, stieg die Ablehnung von 52 auf 59 Prozent.
Bei den Anhängern aller anderen Parteien überwiegt die Kritik deutlich: Bei denen der SPD sind 57 Prozent dagegen, bei denen der Union 68 Prozent. Es folgen die Linken mit 72, die FDP mit 77 und die AfD mit 83 Prozent Ablehnung.
Kulturelle, religiöse, ethnische und sexuelle Unterschiede sind werden vom Rechtsstaat geschützt. „Aber die schlichte sprachliche Schönheit des Grundgesetzes reicht vielen politischen Aktivisten nicht mehr“, sagt der Kieler Verfassungsrechtler und Rechtsphilosoph Robert Alexy: „Sie wollen ihre Mitbürger durch Sprache erziehen und die Wirklichkeit durch Sprache beherrschen.“ Das Argument, das ihr am häufigsten entgegengehalten werde, laute, dass die Sprache sich doch ohnehin ständig verändere. „Das stimmt“, sagt Maron: „Die Sprache verändert sich aber jetzt soll sie gewaltsam verändert und verunstaltet werden.“