Die Frage nach dem Wohlergehen der Kinder/UNICEF-Studie
Zum dritten Mal hat UNICEF die aktuellsten Daten zu einem umfassenden Vergleich kindlichen Wohlbefindens in den reichen Ländern der Welt zusammengetragen.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Situation von Mädchen und Jungen in Deutschland nach Einschätzung der UN-Hilfsorganisation UNICEF verbessert hat. Trotzdem werden 11- bis 15-Jährige immer unglücklicher.
Das deutsche Bildungswesen steht deutlich besser da als vor zehn Jahren. Die Jugendarbeitslosigkeit ist im internationalen Vergleich sehr niedrig. Zudem rauchen die Kinder in Deutschland inzwischen viel weniger. Weniger als 30 Prozent sagen, dass sie im vorigen Jahr in körperliche Auseinandersetzungen verwickelt waren. Das ist deutlich weniger als in allen anderen Ländern.
Demnach hat sich die allgemeine Situation der jungen Generation in der Bundesrepublik weiter verbessert. Allerdings bewertet jeder siebte Jugendliche seine aktuelle Lebenssituation als mäßig bis negativ. Im Vergleich mit 29 Industrienationen liegt die Bundesrepublik damit auf Platz 22. Vor mehreren Jahren erreichte das Land noch Rang zwölf. Die besten Lebensbedingungen – auch nach subjektiver Einschätzung der Befragten – haben laut der Studie Kinder in den Niederlanden, Norwegen, Island, Finnland und Schweden. Auf dem letzten Platz steht Rumänien.
Es wurde danach geforscht, wie zufrieden die Kinder selbst mit ihrer Lebenssituation sind. Was dabei für Deutschland herausgekommen ist, nennen Forscher wie Hans Bertram, Mitglied des Deutschen UNICEF-Komitees und Professor an der Berliner Humboldt-Universität ein „vernichtendes Urteil.“
Die einseitige Konzentration auf Leistung führe dazu, dass sich viele Kinder und Jugendliche ausgeschlossen fühlten. Das muss uns nachdenklich machen, sagt Hans Bertram.
Offenbar, so kann man aus der UNICEF-Studie lesen, reicht es nicht aus, auf formale Leistungen zu schauen, wenn sich gleichzeitig eine hohe Zahl junger Menschen ausgeschlossen fühlt. Sie glauben nicht daran, aktiv an dieser Gesellschaft teilhaben zu können. Die Einschätzung der Jungen und Mädchen lässt nicht darauf hoffen, dass sie selbst Ihre Gesellschaft als besonders kinderfreundlich empfinden.
Aus der UNICEF-Studie geht deutlich hervor: So dringend es ist, gegen Kinderarmut vorzugehen, jedem Kind Zugang zu guter Bildung zu sichern und vor allem die Unterstützung für benachteiligte Kinder auszubauen, so sehr kommt es auch darauf an, das kindliche Wohlbefinden zur Richtschnur der Politik und der Gesellschaft zu machen.
Das Glück der Kinder ist nicht in Schulnoten zu messen.
Auf dem Weg in eine kinderfreundliche Gesellschaft brauchen sie Freiräume und die Zeit um in verlässliche Beziehungen zu ihren Eltern, Geschwistern, Freunden und Lehrern zu treten.
An das Ende seiner neuen UNICEF-Untersuchung stellt Autor Peter Adamson die Mahnung, wie entscheidend es ist, die wichtigen Jahre der Kindheit so gut es geht zu schützen – im Sinne der Kinder. „Es wird immer etwas geben, das dringlicher erscheint als der Schutz des kindlichen Wohlbefindens. Aber es wird nie etwas Wichtigeres geben“.
Quelle: Die Welt und andere Tageszeitungen
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Situation von Mädchen und Jungen in Deutschland nach Einschätzung der UN-Hilfsorganisation UNICEF verbessert hat. Trotzdem werden 11- bis 15-Jährige immer unglücklicher.
Das deutsche Bildungswesen steht deutlich besser da als vor zehn Jahren. Die Jugendarbeitslosigkeit ist im internationalen Vergleich sehr niedrig. Zudem rauchen die Kinder in Deutschland inzwischen viel weniger. Weniger als 30 Prozent sagen, dass sie im vorigen Jahr in körperliche Auseinandersetzungen verwickelt waren. Das ist deutlich weniger als in allen anderen Ländern.
Demnach hat sich die allgemeine Situation der jungen Generation in der Bundesrepublik weiter verbessert. Allerdings bewertet jeder siebte Jugendliche seine aktuelle Lebenssituation als mäßig bis negativ. Im Vergleich mit 29 Industrienationen liegt die Bundesrepublik damit auf Platz 22. Vor mehreren Jahren erreichte das Land noch Rang zwölf. Die besten Lebensbedingungen – auch nach subjektiver Einschätzung der Befragten – haben laut der Studie Kinder in den Niederlanden, Norwegen, Island, Finnland und Schweden. Auf dem letzten Platz steht Rumänien.
Es wurde danach geforscht, wie zufrieden die Kinder selbst mit ihrer Lebenssituation sind. Was dabei für Deutschland herausgekommen ist, nennen Forscher wie Hans Bertram, Mitglied des Deutschen UNICEF-Komitees und Professor an der Berliner Humboldt-Universität ein „vernichtendes Urteil.“
Die einseitige Konzentration auf Leistung führe dazu, dass sich viele Kinder und Jugendliche ausgeschlossen fühlten. Das muss uns nachdenklich machen, sagt Hans Bertram.
Offenbar, so kann man aus der UNICEF-Studie lesen, reicht es nicht aus, auf formale Leistungen zu schauen, wenn sich gleichzeitig eine hohe Zahl junger Menschen ausgeschlossen fühlt. Sie glauben nicht daran, aktiv an dieser Gesellschaft teilhaben zu können. Die Einschätzung der Jungen und Mädchen lässt nicht darauf hoffen, dass sie selbst Ihre Gesellschaft als besonders kinderfreundlich empfinden.
Aus der UNICEF-Studie geht deutlich hervor: So dringend es ist, gegen Kinderarmut vorzugehen, jedem Kind Zugang zu guter Bildung zu sichern und vor allem die Unterstützung für benachteiligte Kinder auszubauen, so sehr kommt es auch darauf an, das kindliche Wohlbefinden zur Richtschnur der Politik und der Gesellschaft zu machen.
Das Glück der Kinder ist nicht in Schulnoten zu messen.
Auf dem Weg in eine kinderfreundliche Gesellschaft brauchen sie Freiräume und die Zeit um in verlässliche Beziehungen zu ihren Eltern, Geschwistern, Freunden und Lehrern zu treten.
An das Ende seiner neuen UNICEF-Untersuchung stellt Autor Peter Adamson die Mahnung, wie entscheidend es ist, die wichtigen Jahre der Kindheit so gut es geht zu schützen – im Sinne der Kinder. „Es wird immer etwas geben, das dringlicher erscheint als der Schutz des kindlichen Wohlbefindens. Aber es wird nie etwas Wichtigeres geben“.
Quelle: Die Welt und andere Tageszeitungen