Die angekündigten Randale bei der 1000 Kreuze Aktion in Münster zeigen: Die Lebensrechtler sind der Stein des Anstoßes unserer Gesellschaft


Mathias v. Gersdorff

Am 13. März 2010 wird in Münster eine 1000 Kreuze Aktion stattfinden. Wie letztes Jahr, planen linksradikale Chaoten diese zu stören. Im vergangenen Jahr konnten sie den Demonstrationszug einige Stunden aufhalten, bis mehrere Hundertschaften Bereitschaftspolizei die Blockierer beiseitegeschoben hatten und die Lebensrechtler mit ihren weißen Kreuzen passieren und ihren Marsch beginnen konnten. Dieses Jahr wird es möglicherweise nicht so weit kommen, denn viele der Linksradikalen wurden mit Strafanzeigen belegt. Sie behinderten eine legale und genehmigte Demonstration. Das Demonstrationsrecht besitzt in Deutschland Verfassungsrang. Außerdem mißachteten etliche Linke das Vermummungsverbot. Die Prozesse laufen und der Ausgang ist ungewiß, dennoch sind dieses Jahr die Chaoten vorsichtiger, zumindest was die Meldungen in den entsprechenden Blogs anbelangt.

Die Auseinandersetzungen zwischen Lebensrechtlern und Linksradikalen hat schon etwas ritualhaftes. In den letzten Jahren wurde so gut wie jede 1000 Kreuze Aktion gestört. In München, Berlin oder Münster hatten Antifa und andere schon Wochen voraus geplant, wie sie die Aktionen verhindern oder zumindest stören konnten. Die 1000 Kreuze Aktion in Münster im Jahr 2009 wurde begleitet von einem hysterischen, geradezu psychopathischen Geschrei von Gegendemonstranten. Der zur Schau gestellte Haß auf die Demonstranten war zeitweise furchterregend.

Die unbeteiligten Passanten und die Anwohner, die aus den Fenstern zuschauten, hatten ein Bild vor sich, das kontrastreicher nicht sein konnte.

Auf der einen Seite standen friedliche Lebensrechtler, die Kreuze trugen und für das Leben der Ungeborenen beteten. Trotz des langen Wartens, der Kälte und des gelegentlichen Regens behielten sie Ruhe und Geduld. Sie ließen sich auch nicht von dem animalischen Gebrüll der ihnen gegenüberstehenden Gruppe in ihrer innerlichen Haltung stören. Sie blickten vielmehr mitleidig auf die haßerfüllten Gesichter der meist jüngeren Chaoten, dessen einziger Lebenssinn offenbar darin besteht, zu toben, zu schreien, zu hassen und sich extremen Gefühlsausbrüchen hinzugeben.

Was sich hier jedem Passanten darbot ist der Gegensatz von zwei Kulturen: Die Kultur des Lebens und die Kultur des Todes. Diese Begriffe stammen von Papst Johannes Paul II. Und er meinte nicht nur eine Unterscheidung hinsichtlich der Haltung zur Abtreibung.

Die Kultur des Todes ist nicht nur die Befürwortung der Tötung von unschuldigen Menschen im Mutterleib, sondern eine Mentalität, die die gesamte Persönlichkeit umfaßt.

Die Gegendemonstranten haben nicht nur gegen die Pro-Lebens-Einstellung des Gebetszuges geschrien, sondern gegen alles, was irgendwie damit in Verbindung steht. Sie waren gegen Gott, gegen Religion, gegen Kirche, gegen Papst, gegen Patriarchat, gegen Staat (Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat) usw.

Sie waren auch gegen die herrschende Rechtsordnung, die den Lebensrechtlern das Recht auf eine Demonstration gewährt. Sie waren gegen die Freie Meinungsäußerung. Sie waren im Grunde genommen gegen sämtliche Regeln des demokratischen Miteinanders.

Natürlich sind nicht alle Menschen, die die Abtreibung befürworten, dermaßen radikal. Dennoch ist seit einiger Zeit zu beobachten, daß sich die Sprache gegen die Lebensrechtler bei vielen Medien und Meinungsmachern zunehmend radikalisiert. Man versucht, die Lebensschützer in die Nähe des Radikalismus zu stellen und man belegt sie mit Begriffen wie „Fundamentalismus“. Manchmal rückt man sie sogar in die Nähe von Rechtsradikalen. Offensichtlich wird versucht, die Lebensrechtler zu stigmatisieren und aus der öffentlichen Debatte herauszudrängen. Man will sie zu „Pariern“ degradieren.

Die Lebensrechtler dürfen sich das nicht gefallen lassen und müssen sich auch innerlich dagegen wehren. Sie dürfen sich nicht einer Art „Stasi im Kopf“ unterordnen und Angst haben, ihre Meinungen, die die Wahrheit vertreten, zu verstecken. Mut wird immer mehr zur notwendigsten Tugend. Man darf nicht vergessen, daß uns, den Lebensrechtlern, die Straße gehört, nicht den linksradikalen Chaoten.