Deutscher Philologenverband fordert bei "Mondays for Matura": Stärkung der Bildungssprache Deutsch in der Familie, vom Kindergarten bis in den Beruf, aber auch im Abitur!
(Berlin, Pressemitteilung des Philologenverbandes vom 5. August 2019) - Der Deutsche Philologenverband unterstützt das Anliegen von KMK-Präsident R. Alexander Lorz, die Bildungssprache Deutsch zu stärken. "Allerdings sollten die Kultusminister dann auch umgehend mit der Stärkung der Bildungssprache Deutsch im Abitur beginnen! Denn anders als in der Mittelstufe kann in der Oberstufe und im Abitur nicht einmal mehr eine ganze Note für noch so fehlerhafte Rechtschreibung abgezogen werden, sondern maximal ein bis zwei Punkte. Wenn es uns nicht egal ist, ob Abiturienten richtig oder falsch schreiben, ist das das falsche Zeichen!", mahnt die DPhV-Bundesvorsitzende Lin-Klitzing und fordert die Kultusministerinnen und -minister zur Änderung dieser Regelung und zum mindestens vierstündigen Deutschunterricht in der Mittelstufe auf.
Die deutsche Sprache ist das Integrations- und Verständigungsinstrument, ihre fehlerfreie Beherrschung ist die Basis, um schnell und zutreffend verstanden zu werden und sich selbst ausdrücken zu können. "Es leuchtet nicht ein", führt Lin-Klitzing weiter aus, "wenn die ältere Generation sich darüber beklagt, dass Schulabgänger die Rechtschreibung nicht mehr vernünftig beherrschen, sie selbst aber die Rechtschreibregelungen für die jüngere Generation am Ende der Schullaufbahn aufweicht. Die Stärkung der Bildungssprache Deutsch ist für mich ein zentrales Anliegen, das über den schulischen Auftrag hinausgeht. Das beginnt im Elternhaus, über den Kindergarten, die Schule, den Beruf bis in unseren alltäglichen Umgang, wo jeder etwas dafür tun kann, z.B. den deutschen Apostroph richtig zu setzen!"
Dementsprechend sei die Bedeutung und Wertschätzung sprachlicher Richtigkeit, von Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik, sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bereich zu stärken. Empfehlungen zur durchgängigen Sprachbildung auf gesamtgesellschaftlicher Ebene zu geben, hierfür sehe Lin-Klitzing später auch den Nationalen Bildungsrat gefordert.