Deutsche Schüler sind mit Computern maßlos überfordert
Wer geglaubt hat, Kinder und Jugendliche würden durch das Aufwachsen mit Internet, Smartphones und Tablet-PCs automatisch zu kompetenten Nutzern digitaler Medien, sieht sich durch eine neue internationale Studie eines Besseren belehrt: Demnach ist gerade einmal die Hälfte der deutschen Achtklässler in der Lage, eine Internetadresse im Browser einzugeben und die gewünschte Seite aufzurufen.
Achtklässler in Deutschland liegen mit ihren Computer-Kompetenzen im internationalen Mittelfeld. Jedoch gibt es weit weniger Spitzenschüler als in vielen anderen Industrienationen, dafür mehr Jugendliche mit nur geringsten PC-Kenntnissen. Das zeigt die in Berlin vorgestellte ICILS-Studie, die die Kenntnisse von 12- bis 13-jährigen Jugendlichen in 24 Staaten vergleicht. Und deutlich stärker als in vielen anderen Ländern sind in Deutschland die Fähigkeiten der Schüler im Umgang mit Neuen Medien von ihrer sozialen Herkunft abhängig.
Deutlich besser als die Achtklässler aus Deutschland schnitten Gleichaltrige aus der Tschechischen Republik, Kanada, Australien, Dänemark, Polen, Norwegen, Korea und den Niederlanden ab. Leistungsschlusslichter bei der Studie sind Thailand und die Türkei. In Deutschland hatten sich bei dem 2013 durchgeführten Test 142 Schulen beteiligt. Einen Bundesländervergleich wird es nicht geben.
Deutschland, die Schweiz und die Niederlande sind laut Aussage von Eickelmann die einzigen Staaten, in denen der regelmäßige Einsatz neuer Medien im Unterricht nicht zu verbesserten Fachkompetenzen der Schüler führt. Computer würden vor allem zur Informationsbeschaffung eingesetzt, es werde zu wenig "kompetenzorientiert und fachübergreifend gearbeitet", kritisierte Bos.
Harsche Kritik übten die Schulforscher Wilfried Bos (Dortmund) und Birgit Eickelmann (Paderborn) an veralteten Computer-Ausstattungen in den Schulen. Fast jeder zweite Lehrer klagt über unzureichenden Internetzugang und instabile Verbindungen. Im Bundesschnitt müssen sich 11,5 Schüler einen PC in der Klasse teilen. Es gebe zu wenig Tablets oder andere mobile Geräte. Zudem spielten in vielen Fachlehrplänen Neue Medien noch kaum eine Rolle. Lehrer, die in Deutschland in der achten Klasse unterrichten, haben zudem weit weniger häufig an IT-Fortbildungen teilgenommen als ihre ausländischen Kollegen.
Mädchen erzielten bei dem Test in allen Teilnehmer-Staaten höhere Kompetenzwerte als die Jungen. Bei den Aufgaben sei es nicht um rein technische Dinge gegangen, sondern um die Anwendung von Wissen, erläuterte Eickelmann. In Deutschland finden sich zudem deutlich mehr Mädchen als Jungen in der obersten Leistungsgruppe.
Fazit der Schulforscher: "Die weit verbreitete Annahme, dass Kinder und Jugendliche durch das Aufwachsen in einer von neuen Technologien geprägten Welt automatisch zu kompetenten Nutzern digitaler Medien werden, trifft nicht zu."
Mit Informationen aus Welt.de
Achtklässler in Deutschland liegen mit ihren Computer-Kompetenzen im internationalen Mittelfeld. Jedoch gibt es weit weniger Spitzenschüler als in vielen anderen Industrienationen, dafür mehr Jugendliche mit nur geringsten PC-Kenntnissen. Das zeigt die in Berlin vorgestellte ICILS-Studie, die die Kenntnisse von 12- bis 13-jährigen Jugendlichen in 24 Staaten vergleicht. Und deutlich stärker als in vielen anderen Ländern sind in Deutschland die Fähigkeiten der Schüler im Umgang mit Neuen Medien von ihrer sozialen Herkunft abhängig.
Deutlich besser als die Achtklässler aus Deutschland schnitten Gleichaltrige aus der Tschechischen Republik, Kanada, Australien, Dänemark, Polen, Norwegen, Korea und den Niederlanden ab. Leistungsschlusslichter bei der Studie sind Thailand und die Türkei. In Deutschland hatten sich bei dem 2013 durchgeführten Test 142 Schulen beteiligt. Einen Bundesländervergleich wird es nicht geben.
Deutschland, die Schweiz und die Niederlande sind laut Aussage von Eickelmann die einzigen Staaten, in denen der regelmäßige Einsatz neuer Medien im Unterricht nicht zu verbesserten Fachkompetenzen der Schüler führt. Computer würden vor allem zur Informationsbeschaffung eingesetzt, es werde zu wenig "kompetenzorientiert und fachübergreifend gearbeitet", kritisierte Bos.
Harsche Kritik übten die Schulforscher Wilfried Bos (Dortmund) und Birgit Eickelmann (Paderborn) an veralteten Computer-Ausstattungen in den Schulen. Fast jeder zweite Lehrer klagt über unzureichenden Internetzugang und instabile Verbindungen. Im Bundesschnitt müssen sich 11,5 Schüler einen PC in der Klasse teilen. Es gebe zu wenig Tablets oder andere mobile Geräte. Zudem spielten in vielen Fachlehrplänen Neue Medien noch kaum eine Rolle. Lehrer, die in Deutschland in der achten Klasse unterrichten, haben zudem weit weniger häufig an IT-Fortbildungen teilgenommen als ihre ausländischen Kollegen.
Mädchen erzielten bei dem Test in allen Teilnehmer-Staaten höhere Kompetenzwerte als die Jungen. Bei den Aufgaben sei es nicht um rein technische Dinge gegangen, sondern um die Anwendung von Wissen, erläuterte Eickelmann. In Deutschland finden sich zudem deutlich mehr Mädchen als Jungen in der obersten Leistungsgruppe.
Fazit der Schulforscher: "Die weit verbreitete Annahme, dass Kinder und Jugendliche durch das Aufwachsen in einer von neuen Technologien geprägten Welt automatisch zu kompetenten Nutzern digitaler Medien werden, trifft nicht zu."
Mit Informationen aus Welt.de