Deutsche Jugend in der Dauerkrise

<p>(DVCK e.V. - Aktion Kinder in Gefahr) Eine Krise jagt die Nächste. Die aktuelle Trend-Studie „Jugend in Deutschland – Sommer 2022“ zeigt die gravierenden Ausmaße auf die Psyche der Jugend erst durch Corona; den Klimawandel und jetzt durch den Ukraine-Krieg. Die Jugendstudie zeigt, dass viele das Gefühl haben, die Kontrolle über das eigene Leben zu verlieren.</p> <p>Erst haben junge Menschen durch die Corona-Pandemie einen wichtigen Rückhalt verloren. Sie konnten Freundschaften nicht wie gewohnt führen und pflegen. Die Bedrohung durch einen Krieg in Europa drückt als eine weitere schwere emotionale Last auf ihre Stimmung. Viele machen sich große Sorgen um ihre berufliche, finanzielle und wirtschaftliche Zukunft.</p> <p>Und das hat Folgen.</p> <p>Was die Jugendlichen am häufigsten belastet zeigt die Studie im Folgenden: 45 Prozent leidet unter Dauerstress, 35 Prozent an Antriebslosigkeit, 32 Prozent an Erschöpfung, 27 Prozent an Depressionen und 7 Prozent leiden unter Suizidgedanken. </p> <p>Für die Studie haben die Forschenden im März rund 1.000 14- bis 29-Jährige befragt. Sie ist die vierte Trendstudie der Serie und wurde anfangs unter dem Titel “Jugend und Corona“ von Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann veröffentlicht.</p> <p>Weiterhin zeigt die Studie, dass der Krieg mit 68 Prozent aktuell die größte Sorge auslöst, 55 Prozent durch den Klimawandel, 46 Prozent Inflation und 40 Prozent eine Spaltung der Gesellschaft. Fast jeder Zweite hat Angst davor, dass sich der Ukraine-Krieg auf ganz Europa ausweiten könnte.</p> <p>„Die dichte Aufeinanderfolge von tief in das Leben eingreifende Krisen setzt der Jugend zu“, erklärt der Jugendforscher Klaus Hurrelmann bei der Vorstellung der Studie am Dienstag in Berlin. Nach zwei Jahren Einschränkungen ihres privaten und schulisch-beruflichen Alltags durch die Pandemie seien viele von ihnen psychisch angespannt. Die Bedrohung durch einen Krieg in Europa drücke als eine weitere schwere emotionale Last auf ihre Stimmung. „Viele machen sich große Sorgen um ihre berufliche, finanzielle und wirtschaftliche Zukunft“, resümiert der Ko-Studienautor.</p>