Deutlicher Anstieg der Messerstraftaten durch Schüler in NRW: Plus von 50 Prozent
Die Zahl der Messerangriffe an Schulen in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr stark gestiegen. Laut aktuellen Zahlen des NRW-Innenministeriums, die dem WDR vorliegen, wurden 2023 insgesamt 293 Vorfälle mit Stichwaffen an Schulen registriert. Dies entspricht einem Anstieg von über 50 Prozent im Vergleich zu den 193 Fällen im Jahr 2022.
Innenminister Herbert Reul (CDU) zeigte sich besorgt über diese Entwicklung und betonte, dass das Thema höchste Priorität habe. „Wir müssen die Ursachen für diesen besorgniserregenden Trend genau analysieren und gezielt dagegen vorgehen“, erklärte Reul. Bereits vor der Corona-Pandemie, im Jahr 2019, lag die Zahl der registrierten Fälle bei 182. Während der Pandemie waren die Zahlen zunächst zurückgegangen, doch nun ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen.
Ein besonders alarmierender Punkt ist die Zunahme von Messerstraftaten durch Schüler außerhalb des Schulgeländes, beispielsweise auf Klassenfahrten oder bei Ausflügen. Diese Vorfälle sind in der Gesamtstatistik enthalten und zeigen eine erschreckende Entwicklung: Während 2022 noch 99 solcher Fälle gemeldet wurden, hat sich diese Zahl im Jahr 2023 mit 217 Vorkommnissen mehr als verdoppelt.
Experten und Behörden sehen Handlungsbedarf, um die Sicherheit an Schulen und im schulischen Umfeld zu erhöhen. Maßnahmen wie verstärkte Kontrollen, Präventionsprogramme und Aufklärungskampagnen könnten helfen, den besorgniserregenden Trend einzudämmen. Innenminister Reul betonte abschließend, dass es wichtig sei, sowohl mit Schulen als auch mit Eltern und Schülern zusammenzuarbeiten, um Lösungen zu finden und die Ursachen dieser Gewalt zu bekämpfen.