Der Umgang mit dem Smartphone kann leicht zur Sucht werden – deshalb sind feste Regeln für Kinder sinnvoll
Christiane Jurczik
Viele Kinder und Jugendliche legen ihr Smartphone kaum noch aus der Hand. Feste Regeln für einen guten Umgang mit dem Handy sind deshalb sinnvoll – für alle in der Familie.
Dem Kind nicht zu früh ein eigenes Handy geben
„Kindergartenkinder brauchen kein eigenes Smartphone. Auch Grundschulkinder sind noch nicht reif für die unbegrenzte Nutzung des Smartphones", sagt Ulrich Ritzer-Sachs von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Er rät Eltern deshalb, die Anschaffung des Geräts möglichst lange hinauszuzögern und dann klare Regeln für dessen Nutzung aufzustellen. Die Medienberater von Klicksafe, einer staatlichen Initiative für mehr Sicherheit im Netz, empfehlen Kindern frühestens mit zwölf Jahren ein eigenes Smartphone zu überlassen. Oder dann, wenn Eltern den Eindruck haben, dass ihr Kind damit sicher und verantwortungsvoll umgehen kann. Eine Kontroll-Liste bietet unsicheren Eltern dabei eine erste Orientierung.
Die sensiblen Daten des Kindes schützen
Gerade bei der mobilen Kommunikation ist ein umsichtiger Umgang mit persönlichen Daten besonders wichtig. Dazu gehören sichere Passwörter aus Zahlen, Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen, die sich Eltern und Kinder am besten gemeinsam überlegen. Wichtige Regeln sind auch, private Daten wie Handynummer, Standort oder Bilder von sich nicht an Unbekannte weiterzugeben, unbekannte Kontakte zu blockieren und Downloads oder Anmeldungen zumindest in der Anfangszeit nicht ohne die Eltern durchzuführen.
Feste Nutzungszeiten vereinbaren
Nach der jüngst veröffentlichten BLIKK-Studie zum Konsum digitaler Medien durch Kinder und Jugendliche, die das Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegeben hatte, nutzen 70 Prozent der Kinder im Kita-Alter das Smartphone ihrer Eltern mehr als eine halbe Stunde täglich. Viele kleine Kinder machen das zudem unkontrolliert, also ohne die Anleitung oder Begleitung von Erwachsenen und landen dabei zufällig manchmal auch auf Seiten im Netz, deren Inhalte sie nicht verstehen oder die für Kinder völlig ungeeignet sind. „Wie beim Verhalten im Straßenverkehr brauchen Kinder auch für die Mediennutzung klare Regeln, die Eltern dem Alter und der wachsenden Medienkompetenz ihrer Kinder anpassen können", sagt Uwe Büsching vom Vorstand des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte. Deshalb empfehlen er und andere Experten Eltern, kleinen Kindern feste Handyzeiten zuzugestehen und mit älteren Kindern am besten einen Vertrag über Dauer und Zeiten der Nutzung sowie über Konsequenzen bei Nichteinhaltung abzuschließen. Ideen für Vertragsregeln und Anleitungen fürs Verfassen bietet die Internetseite Klicksafe.
Wissen was das Kind mit dem Smartphone macht
„Es bringt nichts, das Smartphone zu verteufeln. Dann nutzen die Kinder es heimlich oder bei Freunden. Es geht vielmehr darum, mit Kindern medienkompetent mit den Geräten umzugehen und zu verstehen, warum die Handys sie so sehr faszinieren", sagte die Medienpsychologin Astrid Carolus in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Dazu gehöre auch, gemeinsam zu besprechen, wofür das Kind das Handy nutzen möchte und so miteinander in Kontakt zu bleiben. Nicht nur für die Medienexpertin Astrid Carolus ist das die beste Methode für Eltern, mehr von der Medienwelt zu erfahren, in der sich ihre Kinder wie selbstverständlich bewegen.
Handys nicht als Erziehungsmittel benutzen
Grundsätzlich sollten Eltern einen Handy-Entzug nicht als Mittel zur Erziehung einsetzen und damit auch zur Bestrafung – umgekehrt darf aber auch die Handynutzung keine Belohnung sein. Bricht ein Kind aber ständig die ausgemachten Regeln für die Handynutzung, könnten die Eltern das Gerät kurzzeitig an sich nehmen – bis eine Lösung gefunden ist.
Für genügend handyfreie Zeiten und Zonen sorgen
Handyfeie Zeiten sind wichtig, damit Kinder und Teenager sich auch einmal bewusst aus dem Modus der ständigen Erreichbarkeit zurückziehen und wieder aufmerksam im Hier und Jetzt sind. In vielen Familien geben die Kinder deshalb ihre Smartphones bei den Mahlzeiten oder während der Erledigung der Hausaufgaben ab. Morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Essen oder spätestens Schlafengehen sollte das Gerät aber auf jeden Fall weggelegt werden, da sind sich die Experten einig. Darüber hinaus können sich Eltern und Kinder auch auf eine Art Handy-Knigge einigen, der handyfreie und Situationen festschreibt – z.B. so: Wenn man gemeinsam spielt, sich unterhält, fernsieht oder am Familientisch isst, legen Eltern und Kinder ihre Handys weg.
Vorbild sein!
Nicht nur kleine Kinder beobachten ihre Eltern genau und merken sehr wohl, wenn die es mit der Mediennutzung übertreiben oder für alle geltenden Regeln nicht ernst nehmen. Eltern sollten deshalb darauf achten, beim gemeinsamen Spielen und Essen nicht ständig aufs Handy zu schauen und bei jeder Nachricht gleich zu reagieren. Wenn Eltern nicht als gutes Vorbild vorangehen, können wir kaum erwarten, dass die Kinder beim Essen keine Nachrichten schreiben oder während einer Unterhaltung nicht ständig aufs Smartphone schauen.
Mit Informationen aus uriba.de
Viele Kinder und Jugendliche legen ihr Smartphone kaum noch aus der Hand. Feste Regeln für einen guten Umgang mit dem Handy sind deshalb sinnvoll – für alle in der Familie.
Dem Kind nicht zu früh ein eigenes Handy geben
„Kindergartenkinder brauchen kein eigenes Smartphone. Auch Grundschulkinder sind noch nicht reif für die unbegrenzte Nutzung des Smartphones", sagt Ulrich Ritzer-Sachs von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Er rät Eltern deshalb, die Anschaffung des Geräts möglichst lange hinauszuzögern und dann klare Regeln für dessen Nutzung aufzustellen. Die Medienberater von Klicksafe, einer staatlichen Initiative für mehr Sicherheit im Netz, empfehlen Kindern frühestens mit zwölf Jahren ein eigenes Smartphone zu überlassen. Oder dann, wenn Eltern den Eindruck haben, dass ihr Kind damit sicher und verantwortungsvoll umgehen kann. Eine Kontroll-Liste bietet unsicheren Eltern dabei eine erste Orientierung.
Die sensiblen Daten des Kindes schützen
Gerade bei der mobilen Kommunikation ist ein umsichtiger Umgang mit persönlichen Daten besonders wichtig. Dazu gehören sichere Passwörter aus Zahlen, Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen, die sich Eltern und Kinder am besten gemeinsam überlegen. Wichtige Regeln sind auch, private Daten wie Handynummer, Standort oder Bilder von sich nicht an Unbekannte weiterzugeben, unbekannte Kontakte zu blockieren und Downloads oder Anmeldungen zumindest in der Anfangszeit nicht ohne die Eltern durchzuführen.
Feste Nutzungszeiten vereinbaren
Nach der jüngst veröffentlichten BLIKK-Studie zum Konsum digitaler Medien durch Kinder und Jugendliche, die das Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegeben hatte, nutzen 70 Prozent der Kinder im Kita-Alter das Smartphone ihrer Eltern mehr als eine halbe Stunde täglich. Viele kleine Kinder machen das zudem unkontrolliert, also ohne die Anleitung oder Begleitung von Erwachsenen und landen dabei zufällig manchmal auch auf Seiten im Netz, deren Inhalte sie nicht verstehen oder die für Kinder völlig ungeeignet sind. „Wie beim Verhalten im Straßenverkehr brauchen Kinder auch für die Mediennutzung klare Regeln, die Eltern dem Alter und der wachsenden Medienkompetenz ihrer Kinder anpassen können", sagt Uwe Büsching vom Vorstand des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte. Deshalb empfehlen er und andere Experten Eltern, kleinen Kindern feste Handyzeiten zuzugestehen und mit älteren Kindern am besten einen Vertrag über Dauer und Zeiten der Nutzung sowie über Konsequenzen bei Nichteinhaltung abzuschließen. Ideen für Vertragsregeln und Anleitungen fürs Verfassen bietet die Internetseite Klicksafe.
Wissen was das Kind mit dem Smartphone macht
„Es bringt nichts, das Smartphone zu verteufeln. Dann nutzen die Kinder es heimlich oder bei Freunden. Es geht vielmehr darum, mit Kindern medienkompetent mit den Geräten umzugehen und zu verstehen, warum die Handys sie so sehr faszinieren", sagte die Medienpsychologin Astrid Carolus in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Dazu gehöre auch, gemeinsam zu besprechen, wofür das Kind das Handy nutzen möchte und so miteinander in Kontakt zu bleiben. Nicht nur für die Medienexpertin Astrid Carolus ist das die beste Methode für Eltern, mehr von der Medienwelt zu erfahren, in der sich ihre Kinder wie selbstverständlich bewegen.
Handys nicht als Erziehungsmittel benutzen
Grundsätzlich sollten Eltern einen Handy-Entzug nicht als Mittel zur Erziehung einsetzen und damit auch zur Bestrafung – umgekehrt darf aber auch die Handynutzung keine Belohnung sein. Bricht ein Kind aber ständig die ausgemachten Regeln für die Handynutzung, könnten die Eltern das Gerät kurzzeitig an sich nehmen – bis eine Lösung gefunden ist.
Für genügend handyfreie Zeiten und Zonen sorgen
Handyfeie Zeiten sind wichtig, damit Kinder und Teenager sich auch einmal bewusst aus dem Modus der ständigen Erreichbarkeit zurückziehen und wieder aufmerksam im Hier und Jetzt sind. In vielen Familien geben die Kinder deshalb ihre Smartphones bei den Mahlzeiten oder während der Erledigung der Hausaufgaben ab. Morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Essen oder spätestens Schlafengehen sollte das Gerät aber auf jeden Fall weggelegt werden, da sind sich die Experten einig. Darüber hinaus können sich Eltern und Kinder auch auf eine Art Handy-Knigge einigen, der handyfreie und Situationen festschreibt – z.B. so: Wenn man gemeinsam spielt, sich unterhält, fernsieht oder am Familientisch isst, legen Eltern und Kinder ihre Handys weg.
Vorbild sein!
Nicht nur kleine Kinder beobachten ihre Eltern genau und merken sehr wohl, wenn die es mit der Mediennutzung übertreiben oder für alle geltenden Regeln nicht ernst nehmen. Eltern sollten deshalb darauf achten, beim gemeinsamen Spielen und Essen nicht ständig aufs Handy zu schauen und bei jeder Nachricht gleich zu reagieren. Wenn Eltern nicht als gutes Vorbild vorangehen, können wir kaum erwarten, dass die Kinder beim Essen keine Nachrichten schreiben oder während einer Unterhaltung nicht ständig aufs Smartphone schauen.
Mit Informationen aus uriba.de