Das Vertrauen in deutsche Medien erreicht neuen Tiefpunkt
Maximilian Klieber
In den letzten Jahren hat sich das Vertrauen der Bevölkerung in die deutschen Medien stetig verschlechtert. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass dieser Abwärtstrend weiter anhält und mittlerweile ein kritisches Niveau erreicht hat.
Ursachen des Vertrauensverlustes
Es gibt verschiedene Erklärungsansätze, warum das Vertrauen in die Medien so stark gesunken ist. Einige vermuten, dass es an der schleppenden Digitalisierung der Medienlandschaft liegt, an der fehlenden Anpassung an die Bedürfnisse der jungen Generationen oder an einer allgemein nachlassenden Lesekompetenz. Doch ein zentraler Aspekt scheint die inhaltliche Ausrichtung der sogenannten Leitmedien zu sein, die immer mehr Kritik auf sich zieht.
Ergebnisse des „Reuters Digital News Report 2024“
Der kürzlich veröffentlichte „Reuters Digital News Report 2024“ gibt einen umfassenden Einblick in das Mediennutzungsverhalten von 95.000 Menschen aus 47 Ländern. Die Ergebnisse für Deutschland sind besorgniserregend: Nur noch 43 Prozent der Deutschen vertrauen den Medien. Zudem vermeiden 37 Prozent der Befragten Nachrichten teilweise oder sogar häufig, während sich nur noch 20 Prozent über gedruckte Nachrichtenprodukte informieren und lediglich 13 Prozent für Online-Nachrichten bezahlen.
Ernüchterung bei Medienverantwortlichen
Für viele Medienverantwortliche, wie die Chefredakteurin einer großen deutschen Tageszeitung, sind diese Zahlen ein harter Schlag. Sie sieht ihren Journalismus heute als besser und umfassender an als in der Vergangenheit und glaubt, dass sie die gesellschaftliche Debatte in all ihren Facetten abbildet. Die Investitionen in neue Formate wie soziale Medien, Newsletter sowie Video- und Audio-Inhalte scheinen jedoch nicht das erhoffte Vertrauen zurückzubringen.
Der Einfluss des Zeitgeists auf die Berichterstattung
Seit 2015 ist eine deutliche Veränderung in der Berichterstattung der deutschen Medien festzustellen. Seit der großen Einwanderungswelle und den folgenden gesellschaftlichen Krisen wie der Klimakrise und der Corona-Pandemie, dominieren oft einseitige Darstellungen das mediale Bild. Kritische Stimmen werden nur selten zugelassen, und wenn sie doch zu Wort kommen, werden sie häufig schnell wieder in ein fragwürdiges Licht gerückt.
Besonders stark betroffen von dieser einseitigen Berichterstattung sind konservative Positionen, sei es in der Politik, wo insbesondere die AfD häufig als Angriffsziel dient, oder in der Kirche, wo traditionelle Werte immer mehr unter Druck geraten. Medien folgen zunehmend der Sichtweise, die von der Regierung oder dem herrschenden Zeitgeist vorgegeben wird, anstatt eine wirklich vielfältige Debatte zu fördern.
Die Notwendigkeit einer kritischen und ausgewogenen Berichterstattung
Eine Zeitung sollte weder als verlängerter Arm der Regierung noch als Sprachrohr eines bestimmten Zeitgeists agieren. Stattdessen sollte sie den Leserinnen und Lesern eine Vielzahl an Perspektiven bieten, damit diese sich eine eigene Meinung bilden können. Es ist die Aufgabe des Journalismus, kontroverse und kritische Auseinandersetzungen zu fördern – und das auf ausgewogene Weise.
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