Bündnis Christliche Schweiz fordert Rückzug des Comics «Hotnights»
Das Bündnis Christliche Schweiz (BCS) hat den Schulverlag Plus
AG aufgefordert, den Comic «Hotnights» zurückzuziehen. Das Heft stelle
Sexualität als billiges Konsumgut dar und animiere Teenies zu einem
sexuellen Lebensstil.
Das Bündnis Christliche Schweiz ist eine Arbeitsgruppe, die nach eigenen
Angaben acht Organisationen mit rund 100'000 Mitgliedern und
Sympathisanten vertritt. Sie steht dem Verein «Zukunft Schweiz» nahe und
wird ebenfalls von Pfarrer Hansjörg Sückelberger geleitet.
«Hotnights» richtet sich an Jugendliche ab 13 Jahren und wird als
Lehrmittel für Schulen empfohlen. Das BCS kritisiert an der Broschüre
namentlich die Darstellung von Sexualität als alltäglichem Konsumgut und
die Sprache, mit welche die Botschaft vermittelt werde. Sie sei voller
perverser Ausdrücke und Obszönitäten, welche die Jugendlichen angeblich
«da abhole, wo sie sind».
Die Arbeitsgruppe habe sowohl mit der Migros, welche die Broschüre
mit dem Kulturprozent sponsort, wie auch mit Bundesrat Berset und dem
Bundesamt für Gesundheit vergeblich das Gespräch gesucht. Berset habe
durch einen Mitarbeiter verlauten lassen: «Aus Sicht des Bundesrates
spricht nichts gegen ein Lehrmittel wie ‚Hotnigths’; auch wenn dieses
aus moralischen oder weltanschaulichen Gründen nicht von allen in der
Schweiz lebenden Personen gutgeheissen wird (...).» Die Broschüre sei im
Sinne des Epidemiegesetzes und diene der Prävention sexueller
Krankheiten. Der Bund sei aber nicht für die Inhalte verantwortlich.
Dazu verweist BCS auf die Subventionen des Bundes an die Stiftung
Sexuelle Gesundheit Schweiz, welche die Inhalte gestaltet hat. Sie
betragen rund 90% des Budgets der Stiftung. Nach der Überzeugung von BCS
stellt die Broschüre eine «sehr einseitige und nur von einer Minderheit
von Jugendlichen so gelebte Sexualität dar», und sie propagiere einen
tendenziösen sexuellen Lebensstil als «gute Norm». Dies aber habe nichts
mit Prävention zu tun. Sie fordert daher auch die Migros auf, sich von
diesem Produkt zu distanzieren.
Quelle: Livenet.ch