Bundeskriminalamt verzeichnet mehr Straftaten gegen Kirchen
(DVCK e.V. - Aktion Kinder in Gefahr) Im Gegensatz zum Vorjahr wurden 2022 mehr Strafdelikte gegen Kirchen gemeldet. Dies teilte das Bundeskriminalamt (BKA) in Berlin mit. Der Fokus liege hier auf Vandalismus. Vandalismus bezeichnet eine dem Anschein nach blindwütige Beschädigung oder Verwüstung fremden Eigentums. 2021 wurden insgesamt 106 Delikte gegen die Kirche gemeldet, 2022 waren es bereits 118.
Diese Steigerung entspricht einem Anstieg von 11 Prozent. Darunter fallen unter anderem 56 Sachbeschädigungen, 28 Propagandadelikte und drei Gewaltdelikte.
Nach Polizeiangaben tritt Vandalismus eher in kleineren Gemeinden sowie in Mittelstädten auf. Unter den Tatverdächtigen sind unverhältnismäßig viele Minderjährige. Oft seien Gruppendruck und Alkohol im Spiel. Als Motive werden Langeweile, Mutproben oder Frustrationen genannt, die sich in Wut und Zerstörungswünschen entladen. Kulturreferent der Deutschen Bischofskonferenz Jakob Johannes Koch plädiert für eine Neubewertung dieser Vorfälle, welche auch juristisch relevant werden sollte. Statt wegen Sachbeschädigung zu ermitteln, kommen bei Vandalismus auch ein ideologisches Motiv und damit der Straftatbestand der Religionsbeschimpfung in Betracht, so Koch.