Bundesjugendministerin Kristina Schröder in der FAZ: Netz Aktivisten in die Pflicht nehmen
Bundesjugendministerin Schröder will sich mit diversen Gruppen, die gegen die Sperrung kinderpornographischer Seiten protestiert haben, treffen, um von ihnen konkrete Vorschläge zur Bekämpfung von Kinderpornographie zu erhalten. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte sie am 3. März 2010: „Viele Netz-Aktivisten haben immer behauptet, dass Inhalte zu löschen besser sei, als Seiten zu sperren. Das sehe ich auch so. Ich will sie nun aber auch in die Pflicht nehmen. Sie sollen mit ihrer Expertise helfen, den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet effektiver zu machen. So bleibt die Frage offen, was wir machen, wenn das Löschen von Kinderpornoseiten nicht wie gewünscht funktioniert. Wir haben alle das gemeinsame Interesse, Kinderpornographie und ihre Verbreitung zu bekämpfen - aber es geht jetzt darum, konkrete und effiziente Maßnahmen zu finden.“Die Aktivisten wie die Piratenpartei behaupteten gebetsmühlenartig, eine Zensur wäre in Vorbereitung. Ministerin Schröder dazu: „Von dem Zensur-Vorwurf halte ich gar nichts. Schließlich ging es um das Sperren von Bildern, bei denen alleine das Anschauen schon heute in der Regel strafbar ist.“
Schröder begrüßte die Einrichtung eines „runden Tisches“ zur Bekämpfung von Kinderpornographie: „Ich habe für diesen Vorschlag eines großen Runden Tisches zur Bekämpfung von Kindesmissbrauch und Kinderpornographie große Sympathie. Ich finde es falsch, jetzt nur die katholische Kirche an den Pranger zu stellen. Probleme mit Kindesmissbrauch gibt es in unterschiedlichen Bereichen. Etwa in Internaten - egal ob kirchliche Einrichtungen oder säkulare -, in Sportvereinen oder in den Familien. Deshalb ist die Idee gut, alle Akteure zu versammeln, um gemeinsame Strategien zu entwickeln.