Brüssel: Referendum über den Beitritt der Türkei zur EU gefordert



Im Beisein von 150 Vertretern der belgischen und europäischen Zivilgesellschaft wurde am 8. Dezember die Brüsseler Repräsentanz der Föderation Pro Europa Christiana eröffnet.

Vor Abgeordneten des Europäischen Parlamentes und Vertretern verschiedener Organisationen forderte Professor Roberto de Mattei - Vize-Präsident des National Center for Research in Italien - ein Referendum über den Beitritt der Türkei zur Union.

Dem italienischen Gelehrten wurde besonderer Applaus zuteil als er nach dem Ausschluss der öffentlichen Meinung in dieser Debatte fragte, den er damit begründete, dass die politische Klasse, die das Schicksal der westlichen Völker bestimmt, sich vor der kritischen Stimme der Menschen fürchtet.

„Wir verneinen“, sagte er, „dass der Beitritt der Türkei in die EU ein Gewinn für Europa sein könnte. Wir glauben, im Gegenteil, dass die Eingliederung von 90 Millionen Türken in die politische und soziale Struktur Europas eine unwiderrufliche Katastrophe bedeutet.“


Nach R. de Mattei liegt die Verantwortung für diese Katastrophe in Europa selbst, „das seine Rolle aufgegeben hat und seine Wurzeln verleugnet.“ Abhilfe kann nur „die Wiederentdeckung der nicht verhandelbaren Werte (…) und der Prinzipien der natürlichen und christlichen Ordnung bringen, auf denen unsere Zivilisation ruht.“

Zur Eröffnung des Abends betonte Dr. Caio Xavier da Silveira, Präsident der „Europa Christiana“, dass die Einrichtung des Büros nahe der Europäischen Institutionen all denjenigen, die die gleichen Werte teilen und verbreiten, dienen und zur Zusammenarbeit ermutigen soll, wobei jeder seine Perspektive und mit seinen Methoden mitbringt.“

Diese Zusammenarbeit erscheint ihm umso notwendiger, als dass die christlichen Werte durch das Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon und der Charta der Grundrechte der Europäischen Union immer weiter untergraben werden.

Paul Herzog von Oldenburg – der Leiter des Brüsseler Büros – hob bei der Vorstellung von Prof. de Mattei hervor, dass dieser auch der Autor von Plinio Correa de Oliveira, der Kreuzritter des zwanzigsten Jahrhunderts ist, der besten Biografie des geistigen Vaters der Vereinigungen zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum und weiterer vergleichbarer Organisationen, die sich in der Fédération Pro Europa Christiana zusammen geschlossen haben.

Bei einem anschließenden Cocktail hatten die Europapolitiker, die Verantwortlichen der verschiedenen Bewegungen und die Gäste, die sich alle für den Erhalt der christlichen Werte in Europa sorgen, die Möglichkeit, alte Bekannte zu treffen oder neue Kontakte zu knüpfen.