Britische Staatsministerin Baronin Sayeeda Warsi: Christenverfolgung artet zur globalen Krise aus

(Kultur und Medien Online) In einem Vortrag an der Georgetown-Universität in Washington, sagte die britische Staatsministerin Baronin Sayeeda Warsi, dass die zunehmende Verfolgung aus religiösen Gründen wächst und sich zu einer „globalen Krise“ entwickelt. Besonders bedrohlich sei die Christenverfolgung im Nahen Osten. Dies berichtet idea.de am 02.12.2013.

Ausgerechnet in der Wiege der Christenheit würden Katholiken, Protestanten und Orthodoxe Opfer militanter Übergriffe und Vertreibung. Warsi: „Dort spielt sich ein Massenexodus biblischen Ausmaßes ab.“ Es bestehe die reale Gefahr, dass die Christenheit in manchen Regionen aussterbe. Das Spektrum der Übergriffe reiche von Ausgrenzung, Diskriminierung, Zwangsbekehrungen bis hin zu Folter und Mord. Täter seien in manchen Fällen Staaten, in anderen militante Gruppen oder sogar die eigene Familie. Heimische christliche Minderheiten würden „kollektiv bestraft“ für Vergehen, die man westlichen Mächten wie den USA anlaste.

Die Staatsministerin forderte die Staaten auf, religionsübergreifende Maßnahmen zur Bekämpfung der Christenverfolgung einzusetzen. Unter anderem gelte es, die historischen Fakten deutlich zu machen; so sei das Christentum kein „westlicher Import“ in den Nahen Osten, sondern es habe dort seine Wurzeln. Ferner müsse man zeigen, dass die Anwesenheit anderer Religionen und Kulturen die eigene religiöse Identität nicht bedrohe. In einigen Ländern mit muslimischer Mehrheit griffen Extremisten Minderheiten an, weil sie fälschlicherweise meinten, dadurch den Islam zu stärken. Zudem müsse der Zusammenhang zwischen Religionsfreiheit und dem sozialen, wirtschaftlichen und politischen Wohlergehen eines Landes herausgestellt werden.

Im kommenden Jahr will Warsi eine internationale Konferenz leiten, die einen Plan zur Beendigung der religiös motivierten Gewalt gegen Christen aufstellen soll.

Zustimmung erhält Warsi von dem Direktor des christlichen Hilfswerks „Barnabas Fund“, Patrick Sookhdeo aus Südwestengland. Er gibt aber zu bedenken, dass sich islamische Extremisten bei ihren Übergriffen auf Christen oft von einer bestimmten Interpretation des Islam leiten, die Andersgläubige als „ungläubig“ betrachten, diese verstoßen, als Bürger zweiter Klasse behandeln oder sogar getöte werden. Dieser Ideologie müsse man sich entgegenstellen, sonst blieben Christen und andere Nicht-Muslime die Leidtragenden, betont Sookhdeo.