Bonner Forscher: App “Menthal“ warnt vor Handysucht
Bonner Forscher haben eine App entwickelt, die gegen Handy-Sucht helfen soll. Mit der App "Menthal" können Nutzer sehen, wie viel Zeit sie täglich mit dem Smartphone verbringen und welche Anwendungen sie am häufigsten nutzen.
Die App ist Teil eines größeren Forschungsvorhabens zur Untersuchung des Handygebrauchs. Die meisten Studien verlassen sich dazu bis jetzt auf Selbsteinschätzungen der Nutzer. Diese Angaben sind aber unzuverlässig. „Menthal liefert zum ersten Mal belastbare Daten“, betont Markowetz. „Die App kann uns detailliert zeigen, wie der durchschnittliche Mobiltelefonkonsum pro Tag ausfällt.“
Alle zwölf Minuten aktiviert ein Durchschnitts-Nutzer sein Smartphone
In einer bislang unveröffentlichten Studie haben die Forscher mit Menthal das Telefonverhalten von 50 Studenten über einen Zeitraum von sechs Wochen untersucht. „Die Ergebnisse waren zum Teil erschreckend“, kommentiert Dr. Christian Montag, Privatdozent für Psychologie an der Bonner Universität. So nutzte ein Viertel der Probanden sein Telefon mehr als zwei Stunden pro Tag. Im Schnitt aktivierten die Studienteilnehmer 80 Mal täglich ihr Telefon – tagsüber durchschnittlich alle zwölf Minuten. Bei einigen Probanden fielen diese Zahlen gar doppelt so hoch aus.
Der typische Nutzer telefonierte lediglich acht Minuten am Tag und schrieb 2,8 SMS. Der Hauptnutzen des Telefons lag dennoch in der Kommunikation: Mehr als die Hälfte der Zeit nutzten die Probanden mit Messenger oder Sozialen Netzwerken. Alleine WhatsApp schlug mit 15 Prozent zu Buche, Facebook mit neun Prozent. Spiele brachten es auf 13 Prozent, wobei einige Probanden mehrere Stunden am Tag spielten.
Das Hauptinteresse der Bonner Forscher gilt dem problematischen Handygebrauch. "Wir wollen wissen, wie viel Mobiltelefon-Konsum normal ist und ab wann von einem Zuviel zu sprechen ist", erläutert Psychologe Montag. Das Nutzen eines Handys ähnelt dem Umgang mit einem Glücksspielautomaten - deswegen werde das Telefon auch so oft angeschaltet. "Wir wissen, dass der Umgang mit dem Mobiltelefon suchtähnliche Symptome hervorrufen kann", betont Montag. So könne ein übermäßiger Konsum zur Vernachlässigung von wichtigen täglichen Aufgaben oder des direkten sozialen Umfelds führen. "Bei Nichtnutzung kann es sogar zu regelrechten Entzugserscheinungen kommen."
Mit Auszügen der Universität Bonn, Pressemitteilung vom 15.01.2014
Die App ist Teil eines größeren Forschungsvorhabens zur Untersuchung des Handygebrauchs. Die meisten Studien verlassen sich dazu bis jetzt auf Selbsteinschätzungen der Nutzer. Diese Angaben sind aber unzuverlässig. „Menthal liefert zum ersten Mal belastbare Daten“, betont Markowetz. „Die App kann uns detailliert zeigen, wie der durchschnittliche Mobiltelefonkonsum pro Tag ausfällt.“
Alle zwölf Minuten aktiviert ein Durchschnitts-Nutzer sein Smartphone
In einer bislang unveröffentlichten Studie haben die Forscher mit Menthal das Telefonverhalten von 50 Studenten über einen Zeitraum von sechs Wochen untersucht. „Die Ergebnisse waren zum Teil erschreckend“, kommentiert Dr. Christian Montag, Privatdozent für Psychologie an der Bonner Universität. So nutzte ein Viertel der Probanden sein Telefon mehr als zwei Stunden pro Tag. Im Schnitt aktivierten die Studienteilnehmer 80 Mal täglich ihr Telefon – tagsüber durchschnittlich alle zwölf Minuten. Bei einigen Probanden fielen diese Zahlen gar doppelt so hoch aus.
Der typische Nutzer telefonierte lediglich acht Minuten am Tag und schrieb 2,8 SMS. Der Hauptnutzen des Telefons lag dennoch in der Kommunikation: Mehr als die Hälfte der Zeit nutzten die Probanden mit Messenger oder Sozialen Netzwerken. Alleine WhatsApp schlug mit 15 Prozent zu Buche, Facebook mit neun Prozent. Spiele brachten es auf 13 Prozent, wobei einige Probanden mehrere Stunden am Tag spielten.
Das Hauptinteresse der Bonner Forscher gilt dem problematischen Handygebrauch. "Wir wollen wissen, wie viel Mobiltelefon-Konsum normal ist und ab wann von einem Zuviel zu sprechen ist", erläutert Psychologe Montag. Das Nutzen eines Handys ähnelt dem Umgang mit einem Glücksspielautomaten - deswegen werde das Telefon auch so oft angeschaltet. "Wir wissen, dass der Umgang mit dem Mobiltelefon suchtähnliche Symptome hervorrufen kann", betont Montag. So könne ein übermäßiger Konsum zur Vernachlässigung von wichtigen täglichen Aufgaben oder des direkten sozialen Umfelds führen. "Bei Nichtnutzung kann es sogar zu regelrechten Entzugserscheinungen kommen."
Mit Auszügen der Universität Bonn, Pressemitteilung vom 15.01.2014