Bischof Eugenijus Bartulis von Siauliai, Litauen, besucht „Kinder in Gefahr“
Mit Bischof Bartulis hat die Aktion „Kinder in Gefahr“ schon seit vielen Jahren eine herzliche Beziehung. Am 11. Februar 2011 besuchte er die Aktion in ihren Räumlichkeiten in Frankfurt am Main. Das lebhafte Gespräch ging um sein Lieblinsthema: Die Situation der Familie und die moralische Gesundheit der Kinder. Litauen, nunmehr seit 20 Jahren vom Kommunismus befreit und unabhängig, kämpft seitdem gegen dieselben Auflösungsprozesse wie der Westen: Die Scheidungsqoute liegt schon bei 50%, immer mehr Kinder und Jugendliche lassen sich von manchen Medien zu einem sexualisierten Leben verführen, antichristliche Gruppen machen Druck, um Projekte wie die „Homo-Ehe“ einzuführen und so die christlichen Wurzeln des Landes anzugreifen.Als Bischof ist natürlich seine größte Sorge der Glaubensverlust der Heranwachsenden. „Als die Menschen noch in Unfreiheit lebten und Not litten, beteten und hatten sie einen starken Glaubensfundament“, erläutert er. Nun muß Litauen mit ganz anderen Gefahren zurechtkommen. Horrend hoch sind der Alkoholkonsum und die Selbstmordrate. Die Lösung für dieses Unheil sieht Mons. Bartulis in der Stärkung der Familie. Wenn die Familie heil ist, werden die Kinder gut erzogen und davon profitiert auch die Kirche, denn es werden auch viele und gute Berufungen entstehen. Die Kirche in Litauen muß auch stärker in den Medien präsent sein, dort die Jugend erreichen und somit die richtige Alternative zu den unmoralischen Angeboten sein.
Aber trotz aller Schwierigkeiten gibt es keinen Grund zum Pessimismus: Litauen hat noch eine große und tiefe christliche Substanz und diese ist die Basis für eine Erneuerung des Glaubens und der Moral des Volkes und bildet auch die beste Voraussetzung, um gegen die Bedrohungen – die es immer geben wird - erfolgreich zu bestehen.
Zusammen mit Bischof Bartulis besuchte auch der Leiter der „Vereinigung zum Schutz der christlichen Kultur“ (Kriksuioniskosios kulturos gynimo asociacija), Jorge Saidl, die Aktion „Kinder in Gefahr“. Diese Organisation mit Sitz in Kelme im Norden Litauens unternimmt Aktivitäten im säkularen Bereich, um die Familie und die Kinder vor verderblichen Einflüssen zu schützen. Auch mit dieser Organisation gibt es schon seit Jahren enge Verbindungen und so organisierte sie eine Vortragsreihe in Universitäten und Schulen Ende 2009. Saidl erläuterte, daß die christliche Wertorientierung des litauischen Volkes noch recht stark sei, doch etliche Organisationen bekommen große Unterstützung aus dem Ausland, um gegen die christlichen Wurzeln des Landes zu arbeiten. Dabei nannte er diverse Resolutionen und weitere Projekte des Europäischen Parlaments, die sich explizit gegen das christliche Litauen richteten. Viele Litauer hätten aber aufgrund ihrer jüngeren Vergangenheit Angst, etwas gegen diese Einflußnahme Europas zu unternehmen, da sie Repressalien fürchteten. Deshalb sei es so wichtig in Litauen zu zeigen, daß es im Westen viele Kräfte gäbe, die gegen die antichristlichen Kräfte kämpfen. Eine weitere Vortragsreihe – möglichst noch im Jahr 2011 – wäre sehr wichtig.