Bischof Athanasius Schneider zu Ehe und Familie (Auszüge)
Das Gespräch führte Dr. Maike Hickson für den Nachrichtendienst „Lifesitenews“.
Diese Stellungnahmen sind aufgrund der gegenwärtigen Diskussion im Vorfeld der Familiensynode im Oktober 2015 besonders wichtig.
Weihbischof Schneider ist einer der drei Autoren des gerade erschienen Buches „VorrangigeOption für die Familie - 100 Fragen und 100 Antworten zur Synode“.
Eine Auswahl der wichtigsten Aussagen:
Die Akzeptanz von eindeutig unchristlichen und sogar heidnischen Lebensstilen innerhalb der katholischen Kirche ist das Ergebnis einer längeren Entwicklung, es stellt gleichsam die Frucht des doktrinellen Relativismus dar
Ferner besagt diese Theorie des Relativismus, dass man den Wortlaut einer Lehre beibehält, deren Sinn aber so interpretiert, dass man dann in der Praxis (Pastoral) durchaus Handlungen tun darf, die dem Wortlaut widersprechen. Solch eine Theorie des Relativismus ist letztlich eine Form des Gnostizismus.
Eine der Ursachen für die Übernahme des doktrinellen Relativismus in unseren Tagen – und das meistens seitens des Klerus – ist ein Minderwertigkeitskomplex, der sich darin äußert, dass man dem main stream in der modernen Welt gefallen will. Letztlich ist aber solch eine Haltung nichts anders als Untreue gegenüber dem Wort Christi, Verrat der Taufversprechen und Feigheit vor der Welt.
Dieser konkrete Vorschlag von Kardinal Kasper und seiner Gesinnungsgenossen bedeutet ohne Zweifel eine Unterminierung der Lehre Christi über die Unauflöslichkeit der Ehe
Barmherzigkeit im Sinne Gottes bedeutet, dass man den Sünder aus seiner unglücklichen Situation herausholt, sofern dieser es auch ehrlich will.
Es wäre eine Gotteslästerung zu denken und zu sagen: „O Herr, ich nehme Deine Barmherzigkeit und Vergebung an, aber ich habe nicht die Absicht, diese meine konkrete Sünde, diese meine konkrete Ablehnung Deines Willens, künftig zu unterlassen“.
Wenn ein Priester, ein Bischof oder ein Kardinal diese Worte Christi bagatellisiert und entsprechend die Menschen lehrt, dann ist er sicherlich nicht barmherzig, sondern wird mitschuldig daran, dass Menschen ewig verloren gehen.
Die Botschaft der letzten Bischofssynode enthält im Allgemeinen einen guten theologischen Inhalt und will die katholischen Familien in ihrem Glauben bestärken. Allerdings erwähnt die Botschaft das Thema der Zulassung der wiederverheiratet Geschiedenen zu den Sakramente, ein Thema, das eigentlich gar nicht zur Diskussion stehen dürfte, weil vom beständigen Lehramt der Kirche schon eindeutig entschieden.
Zunächst sollen die Katholiken viele und flammende Gebete verrichten, damit die Bischöfe von der Versuchung der Anpassung an die Welt bewahrt werden und im apostolischen Bekennermut gestärkt werden, und dass Gott sich erhebe und die Pläne der Frevler bei der Synode zerstören möge.
Die Katholiken sollen im Hinblick auf die Synode vor allem die beständige Lehre der Kirche und aller Heiligen über die Ehe und Familie durch Schriften, Konferenzen und durch persönliches Zeugnis verbreiten.
Die heutige Krise [der Kirche] ist eine Krise, die gleichsam alle Bereiche des kirchlichen Lebens umfasst, wobei der schwerwiegendste Aspekt der doktrinelle Relativismus ist, der augenscheinlichste aber die liturgische Anarchie ist.
Wer solche Forderungen [gemeint sind die Forderungen des ZdKs für die Familiensynode] vertritt, der ist in der Tat kein Katholik und kein Christ mehr, auch wenn er es behaupten sollte, das wäre ein Pseudokatholik und ein Pseudochrist. . . . Folglich müsste das Zentralkomitees der deutschen Katholiken realistischer- und ehrlicherweise heißen: „Zentralkomitees der deutschen Pseudokatholiken“.
Die unmissverständlich klare Lehre der Kirche über die Homosexualität, vorgetragen mit Liebe und Respekt, wird diesen Menschen wahrhaft eine Hilfe sein, damit sie ihre Seele für die Ewigkeit retten und schon hier auf Erden durch die Übung der Keuschheit als Ledige oder durch eine Eheschließung nach dem Gebot Gottes ein glücklicheres Leben führen können.