Betrugsmaschen im Netz: So leicht werden Kinder geködert

<p>(Aktion Kinder in Gefahr - DVCK e.V.) Kinder surfen gerne auf Seiten, die ihre Lieblingssendungen im Fernsehen begleiten oder die von Firmen angeboten werden, deren Produkte sie bevorzugt nutzen. Manche dieser Seiten bieten rund um ihre Produkte eigene Kinderwelten an. Teils sind diese gut gemacht und bieten Kindern einen echten Mehrwert. Weit häufiger jedoch geht es darum, aus Kindern längerfristig Käufer zu machen durch aggressives Merchandising, Gewinnspiele oder Verlosungen.</p> <p>Kostenlos angebotene Klingeltöne, Software oder Hausaufgabenhilfe können sich als versteckte Kostenfallen entpuppen. Mit der Anmeldung hat man sich für den Kauf eines Produktes oder für ein Abo entschieden, über das nur im Kleingedruckten informiert wurde.</p> <p>Online-Spiele sind häufig gratis nutzbar; um weiterspielen zu können, müssen dann jedoch virtuelle Leben oder reale Produkte gekauft werden. Dies ist teilweise über die Telefonrechnung möglich. Auch kostenlose Apps, die sich über Werbung finanzieren, können teuer werden. Wird die Werbung (versehentlich) angetippt, kann ein kostenpflichtiger Vertrag zustande kommen.</p> <p>Kinder fallen wahrscheinlich nicht auf den armen nigerianischen Prinzen herein, der ihnen Millionen von Dollar anbietet. Sie fallen aber möglicherweise auf Betrugsmaschen herein, bei denen ihnen Dinge angeboten werden, die sie wollen z. B. kostenloser Zugang zu Online-Spielen. Junge Menschen sind einfache Opfer für Betrugsmaschen, da sie noch nicht gelernt haben, misstrauisch zu sein. Wie bei Pishing können Cyberkriminelle bei Kindern beliebte Seiten nutzen, um potenzielle Opfer zu finden, und bieten ihnen dann Gegenleistungen für die gewünschten Informationen, wie z. B. die Kreditkartendaten der Eltern.</p> <p>Der beste Schutz vor Betrugsversuchen für Jung und Alt ist es, Folgendes zu verinnerlichen: Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es wahrscheinlich nicht wahr. Lehren Sie Ihren Kindern, bei Online-Angeboten, die zu viel versprechen, misstrauisch zu sein.</p> <p>Werbung und Kostenfallen</p> <p>Werbeanzeigen sind in Apps oder auf bestimmten Websites nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Mit einem falschen oder unüberlegten Klick kann Ihr Kind darüber auf Angeboten landen oder wird aufgefordert, seine Daten anzugeben. Es kann auch passieren, dass diese Klicks Abos oder Käufe abschließen, die automatisch vom Mobilfunkanbieter in Rechnung gestellt werden. Dieses sogenannte WAP-Billing wird auch häufig für In-App-Käufe genutzt. In Gratisspielen kann man beispielsweise Zusatzfunktionen oder neue Levels freischalten. Dann wird die vermeintlich kostenfreie App schnell zur Kostenfalle. </p> <p>Eltern sollten die Lieblingsseiten und -Netzwerke ihrer Kinder kennen. Das Internet stellt eine Erweiterung des Lebens des Kindes dar – deshalb sollten Eltern ihr Kind durch die richtige Internetnutzung führen und bei den immer neuen Herausforderungen des Online-Alltags begleiten.</p>