Besorgniserregende Abnahme des Bildungsniveaus in Deutschland
Maximilian Klieber
Die Bildungslandschaft Deutschlands verzeichnet laut einer neuesten Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in den vergangenen Jahren einen dramatischen Niveauabfall.
Der "Bildungsmonitor 2023", herausgegeben von der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM), zeigt alarmierende Trends in Bereichen wie Schulqualität, Integration und Bildungsarmut auf. Der langfristige Vergleich des Monitors, der nun bereits zum 20. Mal erscheint, verdeutlicht einen Anstieg des Bildungsniveaus bis zum Jahr 2013, gefolgt von einem kontinuierlichen Abwärtstrend. Eine besorgniserregende Entwicklung dabei ist die wachsende Verknüpfung zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft. Um die Bildung zu bewerten, nutzt der Monitor verschiedene Indikatoren wie Lernerfolg, Bildungsinfrastruktur und Betreuungsrelation. Innovatives Bildungsmodell: Stressfreies Lernen. Ein bemerkenswertes Bildungskonzept wird in einer Schule in Baden-Württemberg erfolgreich umgesetzt und dient als Modell für andere. Hier steht das Motto "Lernen ohne Leistungsdruck" im Fokus, wobei Schüler in ihrem eigenen Tempo Fortschritte machen.
Ein Grund für diese bedenkliche Entwicklung wird von Axel Plünnecke, dem Autor der IW-Studie, in der unzureichenden Anpassung von Kindertagesstätten und Schulen an die wachsende Vielfalt der Schülerschaft gesehen. Die steigende Heterogenität, eine wachsende Zahl von Schülern, die zu Hause kein Deutsch sprechen, und eingeschränkter Zugang zu Bildungsmaterialien beeinflussen die Ergebnisse negativ. Besonders betroffen sind Kinder aus bildungsfernen Familien oder mit Migrationshintergrund. Trotz leichter Verbesserungen im Ausbau frühkindlicher Bildung, der Ganztagsinfrastruktur und der Betreuungsrelation gelingt es laut der Studie nicht, diesen Abwärtstrend auszugleichen. Im internationalen Vergleich schneiden andere Länder besser ab, indem sie den Bildungserfolg von familiärer Herkunft entkoppeln können. Axel Plünnecke, Autor der IW-Studie, betont, dass es sowohl an Qualität in der Ganztagsschulbetreuung als auch an gezielter Förderung mangelt. Diese Faktoren tragen zur Verschärfung der Bildungssituation bei.
Die Attraktivität von Ausbildungen hat merklich abgenommen, was zu einer großen Anzahl unbesetzter Stellen führt. Der Ausbildungsreport des DGB zeigt deutlichen Bedarf an Verbesserungen, insbesondere im Bereich der Digitalisierung.