Bertelsmann-Studie: Betriebliche Schwierigkeiten bei Inklusion
Behinderte Menschen möchten insbesondere auch eine für sie geeignete Arbeit finden - und bezahlt werden wie andere auch. Bund und Länder streiten sich über die Finanzierung.
Eine der ersten Fragen, wenn sich zwei Menschen kennenlernen, lautet: "Was machst du?" Wir definieren uns über unsere Arbeit. Menschen mit besonderen Bedürfnissen vom Arbeitsmarkt auszugrenzen bedeutet, sie aus gesellschaftlichem Alltag auszugrenzen. Thomas Driessen vom Dachverband der Behindertenhilfe kämpft für Inklusion statt Integration: nicht das Andere herausstreichen und besonders behandeln, sondern die Bedürfnisse so ausgleichen, dass sich behinderte Menschen in den Alltag integrieren können.
Die berufliche Eingliederung ist ein entscheidendes Kriterium dafür und deshalb empfinden es Menschen mit Behinderung als fatal, dass Bund und Länder sich jetzt über die Finanzierung streiten und die Gefahr besteht, dass viele Betroffene übrig bleiben.
Etwa 50000 Schulabgänger mit sonderpädagogischem Hintergrund verlassen jährlich die Schulen. Davon finden aber nur rund 3500 Schüler einen betrieblichen Ausbildungsplatz. Was macht den Einstieg in das Berufsleben für Menschen mit Behinderung so schwierig? Viele Ausbildungsbetriebe kämpfen vor allem mit der Bürokratie bei der Bewilligung von staatlicher Unterstützung, berichtet die Junge Freiheit.
47,1 Prozent der Betriebe gaben an, „überwiegend positive“ Erfahrungen mit Behinderten gemacht zu haben.
In Berlin berichteten der Outdoor-Ausrüster Globetrotter und die IngDiba Bank von ihren positiven Erfahrungen, die beide Unternehmen mit der Anstellung behinderter Mitarbeiter gemacht haben.
Von den knapp 1000 untersuchten Unternehmen gaben lediglich 24,1 Prozent an, derzeit oder in den vergangenen fünf Jahren einen Auszubildenden mit Behinderungen eingestellt zu haben. Die Unternehmen, die keine Behinderten ausgebildet haben, sagten, dass sich keine entsprechenden Bewerber gemeldet hätten (87 Prozent), die Anforderungen zu hoch (66,8 Prozent) oder Menschen mit Behinderungen in Einrichtungen besser aufgehoben seien, die ihren Bedürfnissen entsprächen (51 Prozent).
Fatal ist es auch, wenn es nicht gelingt diese Menschen in Beschäftigungsverhältnisse zu bringen, in denen sie auch rentenversichert sind. Nur ein Viertel aller “normalen“ Betriebe erfüllt trotz Lohnkostenzuschüssen die Beschäftigungspflicht. Nur die Hälfte aller Behinderten wird jemals von einem Beschäftigungsverhältnis erfasst. Alle anderen sind lebenslang abhängig von ihrer Familie und vom Staat.
Eine der ersten Fragen, wenn sich zwei Menschen kennenlernen, lautet: "Was machst du?" Wir definieren uns über unsere Arbeit. Menschen mit besonderen Bedürfnissen vom Arbeitsmarkt auszugrenzen bedeutet, sie aus gesellschaftlichem Alltag auszugrenzen. Thomas Driessen vom Dachverband der Behindertenhilfe kämpft für Inklusion statt Integration: nicht das Andere herausstreichen und besonders behandeln, sondern die Bedürfnisse so ausgleichen, dass sich behinderte Menschen in den Alltag integrieren können.
Die berufliche Eingliederung ist ein entscheidendes Kriterium dafür und deshalb empfinden es Menschen mit Behinderung als fatal, dass Bund und Länder sich jetzt über die Finanzierung streiten und die Gefahr besteht, dass viele Betroffene übrig bleiben.
Etwa 50000 Schulabgänger mit sonderpädagogischem Hintergrund verlassen jährlich die Schulen. Davon finden aber nur rund 3500 Schüler einen betrieblichen Ausbildungsplatz. Was macht den Einstieg in das Berufsleben für Menschen mit Behinderung so schwierig? Viele Ausbildungsbetriebe kämpfen vor allem mit der Bürokratie bei der Bewilligung von staatlicher Unterstützung, berichtet die Junge Freiheit.
47,1 Prozent der Betriebe gaben an, „überwiegend positive“ Erfahrungen mit Behinderten gemacht zu haben.
In Berlin berichteten der Outdoor-Ausrüster Globetrotter und die IngDiba Bank von ihren positiven Erfahrungen, die beide Unternehmen mit der Anstellung behinderter Mitarbeiter gemacht haben.
Von den knapp 1000 untersuchten Unternehmen gaben lediglich 24,1 Prozent an, derzeit oder in den vergangenen fünf Jahren einen Auszubildenden mit Behinderungen eingestellt zu haben. Die Unternehmen, die keine Behinderten ausgebildet haben, sagten, dass sich keine entsprechenden Bewerber gemeldet hätten (87 Prozent), die Anforderungen zu hoch (66,8 Prozent) oder Menschen mit Behinderungen in Einrichtungen besser aufgehoben seien, die ihren Bedürfnissen entsprächen (51 Prozent).
Fatal ist es auch, wenn es nicht gelingt diese Menschen in Beschäftigungsverhältnisse zu bringen, in denen sie auch rentenversichert sind. Nur ein Viertel aller “normalen“ Betriebe erfüllt trotz Lohnkostenzuschüssen die Beschäftigungspflicht. Nur die Hälfte aller Behinderten wird jemals von einem Beschäftigungsverhältnis erfasst. Alle anderen sind lebenslang abhängig von ihrer Familie und vom Staat.